Es passte ins Bild dieser Saison. Da gleichen die Krefeld Pinguine im letzten Sonntags-Heimspiel gegen die Kölner Haie in den letzten zehn Minuten ein 1:3 aus - um dann 73 Sekunden vor Schluss eine völlig unnötige Bankstrafe wegen eines Wechselfehlers zu kassieren. Folge des Ganzen: Die selbst krisengeschüttelten Haie treffen in Person von Ryan Jones 46 Sekunden vor dem Ende zum 4:3 und fügten dem KEV damit die sechste Pleite in Folge zu. Diese Niederlagenserie hat laut Trainer Franz Fritzmeier aber „nichts mit Einsatz oder Taktik zu tun. Es sind einfach immer wieder individuelle Fehler, die uns auf die Verliererstraße bringen. So sind wir nicht gut genug“, räumt der ehemalige Co-Trainer der Haie ein.
Besonders ärgerlich: Im Gegensatz zu so manch abgeschlagenen Schlusslicht früherer DEL-Jahre haben die Schwarz-Gelben fast immer die Gelegenheit, zu punkten, bringen sich aber dann selbst um ihren Lohn. „In sieben von acht Spielen, auch in Mannheim, hatten wir die Chance auf einen Sieg. Wir hätten von den acht Spielen eigentlich vier gewinnen müssen“, weiß Fritzmeier. Tatsächlich reichte es aber nur im Kellerduell gegen den Vorletzten aus Ingolstadt zu einem Sieg.
Und nun hält der Spielplan eine der wohl unangenehmsten Aufgaben parat, die es in der DEL aktuell zu bewältigen gilt. Nach einem katastrophalen ersten Saisonviertel schafften die Grizzlys Wolfsburg zuletzt die Wende und holten in den vergangenen fünf Spiele die volle Ausbeute von 15 Punkten. „Die sind momentan richtig heiß. Aber ich kann versprechen, dass die am Freitag alles raushauen müssen, um uns zu schlagen. Leichte Gegner gibt es in dieser Liga ohnehin nicht“, erklärt der Coach. Bitter zudem: Keeper Tomas Duba zog sich eine schwere Knieverletzung zu und muss vier bis sechs Wochen pausieren.
Hurtubise schlägt ein
Was den Fans der Seidenstädter aber Hoffnung machen kann, ist das Debüt des kürzlich verpflichteten Kanadiers Mark Hurtubise. Der 31-Jährige feierte mit zwei Treffern in seinem ersten Spiel im Krefelder Trikot gegen Köln einen Traum-Einstand. „Wir hatten extra nach einem erfahrenen Spieler gesucht und von ihm erwartet, dass er uns sofort weiterhelfen kann. Wie wir sehen konnten, brauchte er keine wirkliche Eingewöhnungszeit“, zeigt sich Fritzmeier mit der ersten Performance von Hurtubise hochzufrieden. Bleibt aus Krefelder Sicht zu hoffen, dass der Angreifer möglichst bald auch das bisher so enttäuschende Powerplay ankurbeln kann. Die schlechteste Überzahl der Liga ist mit einer der Hauptgrund für die schwierige, aber noch lange nicht aussichtslose Lage der Pinguine. Ebenfalls nicht zu verachten: Nach der Partie gegen die VW-Städter stehen bis Weihnachten vier Heimspiele in Folge auf dem Programm.