In dieser Saison blüht der oftmals als Enfant terrible verschriene Stürmer so richtig auf. Sein entscheidendes Tor zum 2:1 gegen die Kleeblätter war bereits Saisontor Nummer acht. Damit kletterte der 25-Jährige in der ligaweiten Torjägerliste auf Platz zwei hinter Verls Hamadi Al Ghaddioui (neun Tore). Das einst große Sturmtalent ist unter 09-Trainer Farat Toku endlich erwachsen geworden und wie es sich für einen echten Teamplayer gehört, bezog er die Leistung der Kollegen bei seiner Analyse ein. „Uns zeichnet einfach aus, dass wir über die Kameradschaft kommen. Jeder zerreißt sich für den anderen und deshalb läuft es für uns auch so rund. Dann fällt mir natürlich auch das Toreschießen leichter“, sagte der ehemalige Essener Rot-Weisse.
Wir haben schon vor dem Spiel gesagt, dass wir für Burak gewinnen wollen. Das haben wir auch geschafft
Güngör Kaya
Kaya war sich der Tatsache bewusst, dass seine Mannschaft eine komplette Halbzeit benötigte um gegen RWO ins Spiel zu finden. Erst nach der Pause lief es für die 09er nach Plan. „Wir müssen zugeben, dass uns Oberhausen in der ersten Hälfte dominiert hat. Uns fehlte einfach der Mut. Letztlich haben wir aber an unsere Heimstärke (Sechs Spiele, fünf Siege, eine Niederlage - Anm. d. Red.) geglaubt und haben das Ding gedreht. Der Sieg war dann sogar verdient“, befand Kaya.
Eine zusätzliche Motivationsspritze war für ihn und seine Kollegen die schwere Verletzung Burak Kaplans, der die Partie frisch operiert von der Tribüne aus verfolgte. Gerade für Kaya, der auch außerhalb des Platzes zu den Freunden Kaplans zählt, war der Sieg gegen die Oberhausener eine Frage der Ehre. „Wir haben schon vor dem Spiel gesagt, dass wir für Burak gewinnen wollen. Das haben wir auch geschafft und es freut mich ganz besonders, dass ich auch noch getroffen habe. Aber seinen Ausfall konnten wir nur als Mannschaft auffangen und das hat auch super geklappt“, gab Kaya zu Protokoll.
Durch den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen kletterten die Wattenscheider auf einen sensationellen dritten Tabellenplatz. Der als Abstiegskandidat gehandelte Klub durchlebt die wohl erfolgreichste Phase seit mehr als zehn Jahren. Wohin der unheimliche Lauf der Schwarz-Weißen in diesem Jahr noch führen soll, vermochte Kaya nicht zu beantworten. „Mit möglichen Zielen und Serien beschäftigen wir uns erst gar nicht. Ich denke, dass uns das auch ausgezeichnet hat. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung, und die ist momentan einfach hervorragend."