Am Samstagabend steht für Klaas-Jan Huntelaar und die Schalker Mannschaft, die aktuell im Trainingslager in Velden am Wörthersee (Kärnten) schuftet, Video-Analyse auf dem Programm.
Es gibt wohl Schöneres, als sich die 1:3-Niederlage beim Wolfsberger AC noch einmal vor Augen führen zu lassen. Immerhin: Huntelaar markierte Schalkes Ehrentreffer und somit hat der Niederländer in beiden Testspielen der Sommervorbereitung seine Bude gemacht. "Naja, die Arbeit im Training ist wichtiger", sagt der Stürmer zwar, freute sich über seine persönlichen Erfolgserlebnisse dann aber doch ein wenig.
Ich erwarte immer mehr als zehn Tore von mir
Klaas-Jan Huntelaar
Entscheidend ist, dass das Runde auch in den Pflichtspielen im Eckigen landet - und da war in der Vorsaison auch beim "Hunter" viel Luft nach oben. Neun Tore in der Bundesliga sind zu wenig, mindestens eins zu wenig! "Ich erwarte immer mehr als zehn Tore von mir, das ist jede Saison so und wird sich auch nicht ändern", erklärt der Angreifer.
Die zu erwartende, neue und mutigere Ausrichtung soll dafür sorgen, dass es mit dem Toreschießen in dieser Spielzeit wieder besser klappt. "Ich bin Offensivspieler, da ist es logisch, dass ich offensiv spielen will. Dafür spiele ich Fußball, nicht dafür, nur dem Gegner hinterher zu laufen." Huntelaar will "schönen Fußball mit vielen Torchancen" zeigen und glaubt sogar, dass Gegenpressing weniger Energie kostet und effektiver ist, als nur den eigenen, bisweilen mühsamen Spielaufbau als "Matchplan" im Kopf zu haben.
Platte und Schröter stehen in den Startlöchern
Mit André Breitenreiter hat er da wohl einen Bruder im Geiste, denn der neue S04-Trainer war früher selbst Offensivspieler. "Das merkt man schon", findet Huntelaar und freut sich, dass der Coach bisher in allen 180 Test-Minuten mit zwei Spitzen agieren ließ. "Das sagt schon etwas aus", ist sich der Knipser, der nun in sein sechstes Jahr auf Schalke geht, sicher. Der Erfolg sei letztlich aber nicht vom System, sondern der Einstellung abhängig: "Wie wir als Mannschaft auftreten, ist entscheidend. Dann ist nicht so wichtig, ob wir mit ein, zwei, drei oder sogar vier Stürmern spielen." Schön wäre es natürlich schon, wenn einer davon Huntelaar hieße - und der wieder wie am Schnürchen netzen würde.
Denn der Nachwuchs sitzt den Etablierten schon im Nacken: Felix Platte hat längst seine Ansprüche angemeldet, genau so große "Gefahr" geht aber auch von Namensvetter Schröter aus. Der 19-Jährige ist ebenfalls in Velden dabei und hat sich in der abgelaufenen U19-Saison mit 27 Toren in 26 Spielen für höhere Aufgaben empfohlen. Eine echte Huntelaar-Quote!