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VfB Homberg - KFC Uerdingen (Ortstermin)
Homberg nun über dem "Strich"

VfB Homberg - KFC Uerdingen (Ortstermin)
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Die Anspannung am linken Rheindeich kann man fast greifen. VfB-Abteilungsleiter Wolfgang Graf "flitzt" durch die Katakomben des Homberger PCC-Stadions. In gewohnter Manier organisiert und koordiniert der VfB-Manager den administrativen Aufwand, den ein Fußballspiel in der Oberliga mit sich bringt. Nur einmal, angesprochen auf die Wichtigkeit des heutigen Spiels, unterbricht der Funktionär seine Arbeit. Sichtlich angespannt antwortet er: "Für uns ist jetzt jedes Spiel wichtig. Gewinnen ist Pflicht." Recht hat er. [i]Ein Ortstermin [/i]

Ein Blick auf die Tabelle verrät: Der VfB ist Sechzehnter, braucht um nicht abzusteigen jeden Punkt. Bei einem Sieg gegen den Krefelder Fußball-Klub würde den Gelb-Schwarzen jedoch ein Platz über dem ominösen Strich, der das Verschwinden in die Verbandsliga bedeuten würde, winken.

Wieder fit: Hombergs Ercan Aydogmus kämpfte und rackerte und bereitete einen Treffer vor

Den VfB-Akteuren schien dies in den ersten 20 Minuten nicht bewusst zu sein. Während der Krefelder Anhang per Spruchband von Gäste-Coach Jürgen Luginger ein "Zeichen" in Richtung Vertragsverlängerung forderte, machten sich seine Spieler auf, ihrem Trainer Entscheidungshilfe zu leisten. Der Zeiger der Homberger Stadion-Uhr hatte sich gerade auf seine dritte Runde gemacht, als Uerdingens Maik Möllensiep das Leder per Kopf knapp am Gehäuse von VfB-Goalie Andreas Kossenjans vorbei bugsierte. Der VfB lies die Gäste munter weiter nach vorne spielen, stand zumeist zu weit weg vom Gegenspieler und ermöglichte dem Tabellensechsten, der auch in den Zweikämpfen entschlossener zur Sache ging, weitere Chancen. Doch auch die klarste Torchance der Blau-Roten durch Dennis Levering in der 11. Spielminute, führte nicht zum Erfolg. Der Defensiv-Mann war, nach einem Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Gastgeber, von der Strafraumgrenze aus frei zum Schuss gekommen, schlenzte das Spielgerät jedoch einige Zentimeter am Gehäuse der Duisburger vorbei.

Nun endlich besannen sich die vom Abstieg bedrohten Hausherren auf ihre Fähigkeiten. Plötzlich ließen sie den Ball gekonnt durch die eigenen Reihen laufen und kombinierten sich ein ums andere Mal vor das Tor von Uerdingens Schlussmann Slawomir Szymaszek. In der 28. Minute wurde das engagierte Spiel der Linksrheinischen dann belohnt. Nach einem schönen Spielzug über vier Stationen, konnte VfB- Mittelfeldakteur Mirko Urban von der KFC-Defensive nur noch mit unfairen Mitteln am Torschuss gehindert werden. Den von Schiedsrichter Jens Jeromin verhängte Strafstroß versenkte der Gefoulte ungeachtet aller fußballerischen Weisheiten selbst.

Die Luginger-Elf sah sich nun einem überlegenen Gegner gegenüber und kassierte nur fünf Minuten später den nächsten Treffer. Einen abermals hervorragend vorgetragenen Angriff schloss Mannschaftskapitän Christian Hinz mit einem überlegten Heber über den aus seinem Kasten herausstürmenden Szymaszek ab. Zur Pause feierte die Hälfte der 800 Zuschauer sich selbst, ihren VfB und Publikumsliebling Manfred Wranik.

Erneuten Grund zum, diesmal allerdings zweifelhaften, Jubeln hatte des Homberger Publikum dann in der 51. Spielminute. Nach einem Foul von Dennis Levering an Mirko Urban, zückte der Referee aus Bochum den roten Karton. Doch wer gedacht hatte, die dezimierte Krefelder Elf würde jetzt aufgeben, der sah sich getäuscht. Statt die Gunst der Stunde zu nutzen und dem Rivalen aus der Seidenstadt nun das dritte Tor "einzuschenken", stellte die Bungart-Elf jetzt das Fußball spielen ein. In der Folgezeit dominierten der Nachbar vom Niederrhein das Spiel und kam in der 61. Spielminute durch Jesse Krncevic zum verdienten Anschluss-Treffer. Dem goldenen Händchen von Hombergs Coach Thomas Bungart war es zu verdanken, dass es zum Schluss doch noch ein gelungener Nachmittag für alle Sympathisanten der Gelb-Schwarzen wurde. Der zuvor eingewechselte Mihat Aripek nahm sich in der 81. Spielminute ein Herz und hämmerte den Ball aus zwanzig Metern in die Maschen der Krefelder Gäste.

Entsprechend eindeutig war nach dem Spiel die Gemütslage der Akteure. Während auf dem Rasen Spieler und Offizielle des VfB den Sieg mit einem kühlen Bier feierten, schlichen die Kicker des jetzigen Tabellenzehnten mit gesenktem Haupt vom Platz. Enttäuscht resümierte KFC- Spieler Sven Kegel: "Wir waren in den ersten zwanzig Minuten die bessere Mannschaft. Aus dem Nichts bekommen wir dann das 0:1. Das darf alles nicht war sein." Ebenfalls nicht zufrieden zeigte sich Übungsleiter Luginger: "Hier war mehr drin. Wir hätten unsere Chancen besser nutzen müssen, dann wäre das Spiel anders gelaufen", konstatierte der 39-jährige und legte noch einmal nach: "Dennis Levering hat der Mannschaft mit seiner Roten Karte einen Bärendienst erwiesen. So darf man sich in solch einer Situation nicht verhalten."

Lugingers Trainer-Kollege auf der anderen Seite freute sich indes wie lange nicht mehr: "Insgesamt muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben Phasenweise tollen Fußball gespielt und am Ende verdient gewonnen", befand Bungart und gab seinen Spielern direkt die Marschroute für das nächste Spiel in Düren mit auf den Heimweg: "Das wird ein Spiel der Ehre. Ich erwarte vollste Konzentration und absoluten Siegeswillen von jedem Einzelnen." Mindestens bis zum nächsten Wochenende steht der VfB nun mit 30 Punkten auf Platz fünfzehn der Tabelle.

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