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Landesliga Niederrhein Gruppe 3 – ein Halbjahres-Rückblick

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1. FC Kleve II Der frischgebackene Hallenstadtmeister hat in den letzten Wochen vor der Winterpause den Kontakt zur Spitze verloren.

1. FC Kleve II Der frischgebackene Hallenstadtmeister hat in den letzten Wochen vor der Winterpause den Kontakt zur Spitze verloren. Grund: Die Heimstärke, welche die FCK-Reserve auszeichnete und jedem Gegner das fürchten lehrte, war innerhalb von vier Spieltagen wie weggeblasen. Dennoch konnte sich die Truppe um den emsigen Coach Dragan Vasovic auf Angriff und Abwehr verlassen. Immerhin stellt Kleve den zweitbesten Sturm und die drittbeste Defensive, was allerdings nicht die drei schmerzhaften Niederlagen wettmachen kann. Im neuen Jahr muss da mehr kommen, neun Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze sind ein dickes Pfund, was es zu tilgen gilt – und die Top-Teams, gegen die Kleve oft Punkte-Federn lassen musste, sind stärker geworden.

Arminia Klosterhardt Platz neun und 23 Zähler auf dem Konto – eine Momentaufnahme, die sicherlich nicht den tatsächlichen Leistungsstand der Truppe um Coach Achim Meyer widerspiegelt. Zu viele Unentschieden und Niederlagen stehen in Oberhausen zu Buche. Hinzu kommt die mangelnde Torausbeute, fehlende Kaltschnäuzigkeit und Abgeklärtheit vor des Gegners Gehäuse, was gerade an den letzten beiden Spieltagen für den ein oder anderen Punkteverlust sorgte. Spielerisch und taktisch sind die Arminen voll auf der Höhe, die Leistungen aber viel zu schwankend. „Nach diesen letzten Ergebnissen ist der Zug nach oben definitiv abgefahren. Dennoch stehen wir nach unten sicher, aber bitter ist es schon, wenn man sieht, wo man mit 28 Zählern gestanden hätten. Jetzt gilt es aus den Fehlern zu lernen und nach der Winterpause wieder voll anzugreifen“, bilanziert Achim Meyer.

Duisburger SV 1900 Die Mannen um Trainer Jörg Kessen haben sich im Laufe der Saison gefangen. Zu Beginn arg von Verletzungspech und unglücklichen Spielergebnissen gebeutelt, ging es zu Mitte der Halbserie langsam bergauf. Mit 30 Punkten – nur drei Zähler hinter Platz drei – ist man in Schlagweite, der Kontakt nach unten in weiter Ferne. Der Aufsteiger, der nur Siege oder Niederlagen kennt, geht guten Zeiten entgegen und scheint endgültig in der Landesliga angekommen zu sein, und wird auch zur Rückrunde für Überraschungen sorgen. „Ich bin sehr zufrieden, weil wir in diesem Jahr die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte geschafft haben. Erst der Aufstieg und nun auch diese Platzierung, da gilt es neuen Jahr vehement anzuknüpfen“, resümiert Jörg Kessen.

Galatasaray Mülheim Das Sorgenkind der Liga! Bei den Mülheimern ging es drunter und drüber. Erst Trainer da, dann Trainer weg, dann neuer da, wieder weg und den alten zurück geholt. Hinzu kamen die ganzen Querelen mit der Steuer, dem FVN, den Punkteabzügen und den teilweise katastrophalen fußballerischen Leistungen auf dem Platz. Nun ist wieder Ruhe eingekehrt. Sakis Papachristos hat die Disziplin-Zügel wieder fest im Griff, ein neuer Vorstand ist gefunden, der den Verein von Grund auf reformieren möchte, und die Liga-Zukunft als Ziel für 2007 ausgibt. „Wir hatten viele Ausfälle zu verzeichnen und kaum noch Spieler. Ich werde in den nächsten Wochen daran arbeiten, einige Akteure neu- oder zurückzuholen. Deshalb kann das Motto nur ,Asche fressen und alles geben’ heißen. Die spielerische Klasse im Team ist durchaus da, was mich sehr zuversichtlich stimmt“, erklärt der Galatasaray-Trainer Sakis Papachristos.

GSV Moers Nur einen Punkt Rückstand auf den Liga-Primus TuRa 88 Duisburg, den Aufstieg fest im Blick. Die Truppe um Coach Siggi Sonntag hat sich gefunden und stellt den gefährlichsten Angriff (40 Treffer) der Liga. Mit Björn Schulz haben sie einen der Top-Torjäger in ihren Reihen, der fast in jedem Match getroffen hat. Allerdings ließ die Abwehr in den letzten Wochen vor der Pause etwas den Druck und die nötige Härte vermissen, was mitunter auch die mögliche Tabellenspitze kostete. Mit Rafael Haddad (ehemals Materborn), Frank „Fuzzi“ Berndt und Habib Kaya (beide SG Herten-Langenbochum) hat Sonntag schon kräftig auf dem Transfer-Weihnachtsmarkt zugeschlagen und dreht damit nochmals kräftig am internen Konkurrenzkampf-Schwungrad. Siggi Sonntag: „Wir haben unser angepeiltes Ziel, den Aufstiegsrang, erreicht und TuRa nicht davon ziehen lassen. Der Kontakt nach ganz oben ist da, wie auch der weite Abstand nach unten. Das ist Grund genug zum Feiern. Nun gilt es, da auch weiterzumachen.“

Spvgg Sterkrade 06/07 Hop oder top! Eine Devise, die auch auf die Oberhausener zutrifft. Zu Buche stehen nur Siege oder Niederlagen, Remis-Könige werden die Tackenberger wohl nicht mehr. Zu Beginn der Halbserie mit starken Ergebnissen und Kontakt zu einem Spitzenplatz, sind die Sterkrader mittlerweile abgerutscht. Mit dem Wechsel von Thorsten Burgsmüller, dem Top-Torjäger der Liga (14 Treffer), und Dusan Trebaljevac, musste der Sturm schon kräftig bluten. Aber die Abwehr (nur 19 Gegentreffer) steht. Mal sehen, wie die Truppe die Abgänge verkraftet und mit neuen, jungen Kräften aufspielt. „Insgesamt war das alles sehr zufriedenstellend, was wir bis zu diesem Spieltag geleitet haben. Mit 30 Zählern passt das sehr gut“, freut sich Wißel über eine gelungen Halbserie, „allerdings müssen wir auch nach der Winterpause konsequent weiterarbeiten.“

SV Adler Osterfeld Die Heim-Könige der Liga bleiben in Schlagweite zur Tabellenspitze. Was auf des Gegners Platz erst stolpernd und stockend begann, nahm nach wenigen Spieltagen einen guten Weg. Daheim ungeschlagen – und nur zwei Remis – spielte die Elf um Günter Schlipper bravourös auf und konnte fast alle Top-Teams der Liga bezwingen. Hin und wieder kam der fußballerische Schlendrian zurück, aber trotzdem ging Schlippers Offensiv-Konzept nach dem TuRa-Match auf und ebnete den Pfad für eine erfolgreiche Hinrunde, die ihre Fortsetzung durchaus mit einer Aufstiegs-Überraschung finden könnte. Schlipper: „Mit dieser Halbserie bin ich sehr zufrieden. Wir wollten uns spielerisch – vor allem bei den jungen Akteuren – weiterentwickeln und Siege einfahren. Das haben wir mitunter eindrucksvoll getan und den Top-Teams das Fürchten gelehrt. So kann es weitergehen.“

SV Glückauf Möllen Unter Ex-Coach Franz Raschid fulminant nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga gestartet. Die Euphorie, die positive Grundstimmung und der „Lauf“ der Mannschaft sorgte für viele Zähler. Doch der Einbruch kam, die Missstimmung wuchs und Raschid musste gehen. Zurück blieb ein halbwegs passabler Tabellenplatz und 23 Punkte – immerhin zwölf Zähler Abstand zur Abstiegszone. Das Zepter in Möllen schwingt nun ein weiterer Ex-Bundesliga-Profi: Karl-Heinz „Ali“ Höfer, vor dem noch jede Menge Arbeit liegt, um die Glückauf-Kogge ins ganz ruhige Fahrwasser zu lotsen. Immerhin fuhr er vor der Pause noch einige Siege ein, die den SV vorerst gut aussehen lassen. Höfer: „Der Kader wurde immer dünner. Zu viele Ausfälle und Verletzte waren zu verzeichnen. Da kam die Pause wie eine Rettung für uns. Jetzt gilt es neue Kräfte zu tanken und wieder mit vollem Elan dabei zu sein.“

TuRa 88 Duisburg Wenn einer zum Aufstieg verdammt ist, dann die TuRa. Mit Riesen-Vorschusslorbeeren gestartet, mit jeder Menge Einzelkönnern, die allesamt schon Oberliga-Erfahrung auf dem Buckel haben, in den eigenen Reihen, einem großen Etat und dem Bau der neuen Vereinsanlage fast schon dazu verdammt. Das „Real“ oder die „Bayern“ der Liga, wie sie deshalb oft liebevoll genannt wurden, hat allerdings bisher alle Erwartungen erfüllt, die der Verein in sie und Trainer Ralf Kessen gesetzt hat. Rang zwei in der Heim- und Auswärtstabelle. Macht in der Endabrechnung 39 Punkte und Platz eins – mit neun Zählern Vorsprung auf einem Nichtaufstiegsplatz! Ein Erfolg der gesamten Mannschaft, aber auch der Abwehr, die insgesamt nur elf (!) Gegentreffer zuließ, was einem Schnitt von 0,65 Gegentoren pro Spiel entspricht. Alles andere als der Aufstieg wäre eine Enttäuschung. Kessen: „Insgesamt haben wir eine Riesen-Runde gespielt – jetzt müssen wir nur in diesem Jahr den Aufstieg perfekt machen.“

TV Jahn Hiesfeld Zu Beginn der Runde mit etwas Pech bei den Ergebnissen, dann mit viel Unvermögen. Zu jedem Zeitpunkt der Halbserie hatten die „Turnväter“ Kontakt zu den Abstiegsrängen: drei Siege, vier Remis und zehn Niederlagen sprechen da für sich. Gerd Ott, der Ex-Coach des TV Jahn, war nicht zu beneiden. Immer wieder musste er seine Jungs neu motivieren, aufbauen und aufrichten – doch es half nichts. Mit dem Ex-Profi Markus Feldhoff kam zwei Spiele vor der Winterpause ein neuer Trainer. Mit ihm kann und soll die Wende zum Besseren kommen. „Es macht einfach nur Spaß mit den Jungs zu arbeiten, auch weil sie mit viel Ehrgeiz und Engagement bei der Sache sind“, berichtet der Jahn-Trainer und fügt an: „Für mich ist es wichtig, dass sich der Verein insgesamt weiterentwickelt. Da ist doch die Position als Chef-Trainer der ersten Mannschaft gut gewählt. Zudem müssen sich die Grundstrukturen verändern – und zwar in die richtige Richtung. Wir wollen uns verbessern, nach oben orientieren und ein ordentliches Ergebnis erreichen. Das ist unser Ziel 2007.“ ag

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