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TuRa 88 Duisburg
Absturz mit Vorteilen

TuRa 88 Duisburg: Absturz mit Vorteilen
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TuRa 88 Duisburg wird in die Bezirksliga durchgereicht - der zweite Abstieg in Folge. Trotzdem trauert der Landesliga bei den "Roten Teufeln" keiner hinterher.

Vor der Saison hatten sie gehofft: Vielleicht könnte das Wunder, mit einer in kürzester Zeit zusammengestellten Mannschaft die Liga zu halten, gelingen. Vielleicht könnte der Absturz in die Bezirksliga verhindert werden. Inzwischen – obwohl noch neun Spiele ausstehen – ist klar: TuRa 88 Duisburg wird zum zweiten Mal in Folge absteigen.

Die ganz große Depression verspürt im Verein aber niemand. Die Verantwortlichen hatten wohl damit gerechnet, dass es nach dem Rückzug aus der Niederrheinliga und dem unter Zeitdruck vollzogenen Umbruch im Sommer nicht reichen würde. Dass bislang nur ein mickriger Punkt auf der Habenseite steht, ist dagegen schon enttäuschend. „Wir haben auch gute Spiele gemacht und hätten sicherlich zwölf Punkte verdient“, findet Trainer Sakis Papachristos. „Es ist aber wirklich alles schlecht gelaufen. Wir haben die Tore nicht gemacht und der Mannschaft fehlt die Erfahrung.“

"Die Bezirksliga ist am gesündesten"

Allzu traurig, dass die Landesliga-Zugehörigkeit bald Geschichte sein wird, ist der Grieche nicht. Rational betrachtet, wäre die siebthöchste Spielklasse für die Neudorfer auf Dauer nicht zu stemmen gewesen. „Für unseren Verein ist die Bezirksliga am gesündesten. Wir müssen weniger investieren, haben keine weiten Fahrten und bekommen mehr Einnahmen, weil zu den Derbys mehr Zuschauer kommen.“

Vor allem im puncto Kulisse ist Papachristos über die aktuellen Verhältnisse entsetzt. „Es ist traurig, was aus der Landesliga geworden ist. Manchmal spielen wir vor 30 oder 40 Zuschauern. Das kenne ich aus meiner aktiven Zeit anders. Als wir in Warbeyen gespielt haben, waren da sieben Leute und daneben drei Kühe. Da hast du keine Lust, Fußball zu spielen. Ich steige nicht gerne ab, aber von der Klasse bin ich enttäuscht.“

Großteil der Mannschaft soll bleiben

Nun steht der Coach, der zudem noch Sportlicher Leiter ist, vor der Aufgabe, ein Team zusammenzustellen, dass in der Bezirksliga konkurrenzfähig ist. Vom direkten Wiederaufstieg kann keine Rede sein. „Es hat schon Mannschaften gegeben, die bis in die Kreisliga durchgereicht wurden. Wir wollen erstmal zusehen, dass wir nächste Saison die Liga halten und im Mittelfeld landen.“

Wie der Kader aussehen wird, kann Papachristos noch nicht sagen. 80 Prozent der aktuellen Spieler sollen gehalten werden, erste mündliche Zusagen sind gemacht worden. Auch drei bis vier Neuzugänge sind schon fix, Namen sollen aber der Fairness halber noch nicht genannt werden. „Ansonsten wollen wir es mit jungen Spielern versuchen. Aus der A-Jugend kommen einige hoch.“

In den verbleibenden Wochen geht es für die TuRaner nur noch darum, sich ordentlich zu verabschieden, wobei die Luft natürlich längst raus ist. „Der Konkurrenzkampf ist einfach nicht da. Diejenigen, die beim Training sind, die wollen auch, aber drei oder vier Spieler haben sich schon mit der Situation abgefunden“, gibt Papachristos zu. Trotzdem ist er sich sicher, dass seine Schützlinge alles daran setzen werden, noch ein paar Punkte zu sammeln. „Kein Fußballer geht auf den Platz, um ein bisschen herumzuspazieren. Das gibt es nicht, hoffe ich. Ich würde jedenfalls bis zum Schluss alles geben.“

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