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Die Spieler des VfL Bochum in der Einzelkritik zur Hinrunde

Die Spieler des VfL Bochum in der Einzelkritik zur Hinrunde
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Fani Gekas hat bei der Bewertung der Bochumer Spieler den Vogel abgeschossen. Kein Wunder bei der Trefferquote des Griechen.

Fani Gekas hat bei der Bewertung der Bochumer Spieler den Vogel abgeschossen. Kein Wunder bei der Trefferquote des Griechen.

Theofanis Gekas (Durchschnittsnote 2,85/14 benotete Einsätze): Mit dem bis dato in der Bundesliga vollkommen unbekannten Griechen kehrte beim VfL die Zuversicht zurück. Benötigte keinerlei Eingewöhnungszeit und sorgte schnell für Staunen bei der Konkurrenz: "Was macht so einer in Bochum?" Der in der korrupten griechischen Liga arg gebeutelte Stürmer fühlt sich aber beim seriösen VfL pudelwohl, zahlt das Vertrauen Woche für Woche mit Leistung zurück. In den Spielen eigentlich nie auszuschalten. Pfeilschnell, am Ball perfekt und mit einem ausgeprägten Riecher für die Torgefahr. Hätte er die Hälfte aller "Buden" gemacht, die ihm möglich waren, "Fanis" wäre in der Torschützenliste nicht mehr einzuholen.

Zvjezdan Misimovic (3,15/13): Am Bosnier scheiden sich die Geister. Der Filigrantechniker entspricht überhaupt nicht den Malocher-Ansprüchen der Revier-Fußball-Kundschaft. Oftmals wirkt sein Spiel provozierend desinteressiert. Doch der Eindruck täuscht. "Zwetschge" ist mit Eifer bei der Sache, kann der Mannschaft aber nur helfen, wenn er sein Spiel durchzieht. Und das bedeutet: Immer wieder versuchen, die Stürmer mit überraschenden tödlichen Pässen in Schussposition zu bringen. Dabei hilft ihm sein oft geniales Auge und die perfekte Ballbehandlung. Dazu zuletzt wieder mit gefährlichen Standards. Zwölf Scorerpunkte unterstreichen seine Gefährlichkeit. Als zweite Spitze vielleicht in seiner Idealposition. Ein weiterer Stürmer könnte ihm aber noch weitere Abspieloptionen verschaffen.

Philipp Bönig (3,23/17): Die große positive Überraschung beim VfL. Eigentlich als absolute Notlösung angesehen und mit einem weiteren Ein-Jahres-Vertrag nur deshalb ausgestattet, weil man auf der Suche nach einem "Besseren" nicht fündig wurde, war der Erdinger vom ersten Spiel der neue "Mr. Zuverlässig". Ging auch nach vorne immer wieder volles Risiko, versteckte sich nicht mehr. Fehler motivierten ihn mehr als ihn, wie früher, zu entmutigen. In Dortmund machte er sein bestes Spiel im VfL-Trikot überhaupt. Schnelligkeit und Zweikampfstärke prägten sein Spiel in 17 Einsätzen in der Anfangsformation. Bestätigt er diese Leistung, ist er für den Verein ein wichtiger Eckpfeiler in der Zukunftsplanung.

Pavel Drsek (3,23/13): Am Tschechen machten viele Skeptiker ihre Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit des VfL in der Bundesliga fest. Der Abwehrrecke scheint ihnen zu langsam für das Oberhaus. Zu Beginn der Saison bestätigten sich teilweise diese Befürchtungen. Nach einer hartnäckigen Verletzung schien sein Platz im Team an Heiko Butscher vergeben. Doch Drsek meldete sich zurück, verschaffte sich mit gutem Stellungsspiel und Kopfballstärke Respekt. Dazu mit dem so wichtigen Führungstor beim Sieg in Hannover. Gut auch im Zusammenspiel mit Marcel Maltritz.

Thomas Zdebel (3,25/16): Der Kapitän als die bekannte Arbeitsbiene im Mittelfeld. Vorbildlicher Einsatz, riesiges Laufpensum, geht nie einem Zweikampf aus dem Weg. Der leidenschaftliche Kampf geht aber oft zu Lasten der Genauigkeit. Die Fehlpass-Quote ist in manchen Spielen einfach zu hoch. Ideen im Spiel nach vorne sind von ihm weniger zu erwarten. Aber irgendwann wird einer seiner Distanzschüsse mal wieder passen.

Christoph Dabrowski (3,38/13): Kam mehr als holprig in die Saison, wirkte saft- und kraftlos, meist schon vor der Pause platt. Doch es waren Virusinfekte, die ihn lähmte. Als die Kondition zurück kam, wurde deutlich, welche Erfahrung der Lange auf seiner Position mitbringt. Und die ist eindeutig nicht die rechte Außenbahn, auf der er zwischenzeitlich, aus der Not geboren, landete. In der Defensivzentrale offensiver als Zdebel, dabei nicht so verbissen aber strategischer am Werk. Wird auch noch das eine oder andere Tor schießen.

Marcel Maltritz (3,40/15): Fühlt sich in der Rolle des lautstarken Abwehrorganisators mittlerweile heimisch. Verliert in der Luft kaum, am Boden wenige Zweikämpfe. Setzte mit seiner frühzeitigen Vertragsverlängerung ohne jede Klausel ein Zeichen in schwerer Zeit, dass es für den VfL eine Zukunft gibt. Stets mit vorbildlicher Einstellung, muss er an einer noch schnelleren Spieleröffnung weiter arbeiten.

Peter Skov-Jensen (3,41/12): Der Däne wirft seine Ruhe und die Erfahrung aus zahllosen Schlachten, auch in der Nationalmannschaft, in die Waagschale. Dennoch hat er gegenüber dem Publikum einen schweren Stand. Die "Rein van Duijnhoven"-Sprechchöre sind oft unangebracht, vor allem dann, wenn der aktuelle Keeper an den Gegentoren schuldlos ist. Fakt ist aber auch: Eine Perspektivlösung ist der 36-Jährige im VfL-Kasten gewiss nicht. Und das nicht nur wegen seines auch für einen Torwart schon fortgeschrittenen Alters. Hier besteht für die kommende Saison akuter Handlungsbedarf.

Oliver Schröder (3,41/12): Der Ex-Berliner wird in der Verfassung der ersten Serie über die Rolle eines Ergänzungsspielers wohl nicht hinaus kommen. Auf der rechten offensiven Seite weder Fisch noch Fleisch. Nach vorne mit zu wenig druckvollen Aktionen. In der Defensive nicht immer aufmerksam. Vielleicht gibt ihm das letzte Ligaspiel der Hinrunde Auftrieb. Denn gegen Mönchengladbach lieferte er seine mit Abstand beste Leistung im VfL-Trikot ab.

Fabio Junior (3,54/11): Zu Beginn der Saison gesetzt und mit Leistungen, auf denen man aufbauen konnte. Mit dem Einbau von Gekas wurde aber immer unübersehbarer, dass der Brasilianer mit seiner behäbigen Spielweise für schnelles Konterspiel ungeeignet ist. Versteht es zwar, den Ball zu halten, vom Gegner kann er sich aber nie entscheidend entfernen. Als es mit dem VfL bergauf ging, spielte er selbst als Einwechselspieler keine Rolle mehr.

Filip Trojan (3,75/16): Auf der linken Seite ist der Tscheche in jedem Spiel mit großem Tatendrang unterwegs. Doch stehen Aufwand und Ertrag bei ihm in einem krassen Missverhältnis. Pech mit einigen erfolgversprechenden Schüssen. Einige gute Flanken und Zuspiele. Doch insgesamt ist das (noch) zu wenig. Alle warten sie auf den großen Durchbruch des hoffentlich nicht ewigen Talents. Von seiner profihaften Einstellung her könnte er zu einem Eckpfeiler des "neuen" VfL werden.

In weniger als der Hälfte der Spiele wurden benotet:

Ivo Ilicevic (3,00/4): Nach einigen durchaus auffälligen Einsätzen in den Testspielen wurde der Ex-Darmstädter vielleicht zu früh zum Hoffnungsträger aufgebaut. Bewies sein Talent nicht allein mit zwei blitzsauberen Treffern. Brachte nach seinen Einwechslungen meist sofort Leben ins oft zu statische Spiel des VfL. Dabei auf der rechten Seite besser aufgehoben, weil er dort Platz hat für seine risikoreichen Dribblings und Flankenläufe. Musste zuletzt der schnellen Entwicklung Tribut zollen. In jedem Fall für den VfL aber ein Wechsel auf die Zukunft.

Alexander Bade (3,4/5): Der ewige zweite Mann saß nach seiner überraschenden Verpflichtung zunächst auch beim VfL nur auf der Bank. Doch nach dem Bremen-Debakel entschloss sich Koller zu einem Torwartwechsel. Sein Debüt in Dortmund war stark, dann folgten Licht und Schatten, wobei schnell klar wurde, dass der 35-Jährige keine Dauerlösung wird. Patzte böse in Berlin und wurde danach wieder von Skov-Jensen abgelöst.

David Pallas (3,75/8): Der kleine Außenverteidiger wirkte in vielen Spielen zu unsicher und hektisch. Seine rechte Seite entwickelte sich schnell zum Unsicherheitsfaktor. Bemüht sich zwar um das Offensivspiel, doch es kam zu wenig dabei heraus. Hat zuletzt seinen Stammplatz an Lense verloren und es wird schwierig für ihn, wieder in die Mannschaft zu rutschen.

Heiko Butscher (3,75/8): Alle hoffen, dass er es in der Bundesliga packt. Der sympathische Allgäuer könnte mit seiner unbedingten Identifikation mit dem Verein und seinem totalen Engagement zu seinem Publikumsliebling und Leitwolf im Team werden. Schien sich in der Innenverteidigung festgebissen zu haben. Dann kamen schlimme Fehler in Berlin und auf Schalke, wo der Platzverweis ihn den Stammplatz kostete. Bringt alles mit, muss nur seine Nerven in den Griff bekommen und konstanter werden.

Benjamin Lense (3,85/7): Beim Aufschwung in den letzten Wochen mittendrin statt nur dabei. Konnte zumindest beweisen, dass sich die Verantwortlichen bei seiner Verpflichtung etwas gedacht hatten, nachdem er zu Beginn, auch verletzungsbedingt, ein Ausfall war. Sein Auftritt zuletzt im Pokal gegen Stuttgart hat den Zweiflern neue Nahrung gegeben. So kann er dem VfL die Sorgen über die rechte Seite nicht nehmen.

Bei nur wenigen Einsatzminuten nicht zu bewerten:

Dennis Grote (4/2), Daniel Imhof (4/1), Benjamin Auer (5/1).

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