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Westfalie Herne:
Frank Schulz hört am Saisonende auf

Westfalie Herne: Frank Schulz hört auf
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Die Nachricht schlägt in Herne wie eine Bombe ein. Die Westfalia muss sich einen neuen Trainer suchen. Frank Schulz wird seinen Job im Sommer niederlegen.

Nach insgesamt sechs erfolgreichen Jahren beim SCW ist für den Ex-Profi nun endgültig Schluss. Zu oft musste sich Schulz über die Missstände im Verein aufregen. Im RS-Interview erklärt der 49-Jährige, der am Donnerstag sein Wiegenfest feierte, warum er die Westfalia verlassen wird.

Frank Schulz, Sie hören im Sommer auf. Warum?

So wie es aussieht, wird sich in der Vereinsstruktur der Westfalia grundsätzlich nichts ändern. Deshalb werde ich nicht weitermachen. Ich habe noch so viel Energie in mir, die ich weitergeben möchte. Ich muss aufpassen, dass ich nicht abstumpfe. Ich nehme hier mittlerweile Sachen hin, gegen die ich mich sonst gewehrt hätte. Ich bin noch zu sehr Fußballer, als dass ich alles nur hinnehmen kann. Ich sehe in Herne einfach keine Perspektive mehr.

Warum nicht?

Ich könnte ein Buch über diesen Klub schreiben. Ich habe damals zusammen mit unserem Geldgeber Jürgen Stieneke sowie den Spielern Oliver Bautz und Sven Barton alles aufgebaut. Wir sind in die damalige Oberliga aufgestiegen und sogar in den DFB-Pokal eingezogen. Trotzdem hat sich gar nichts geändert. Im Gegenteil: Wir mussten danach unter dem damaligen Vorsitzenden Ingo Paeske mit noch weniger Geld weitermachen. Die Spieler wurden reihenweise verkauft. Und auch in diesem Jahr gibt es wieder einen geringeren Etat. Man sieht nur noch einen Leerlauf, aber mit Sicherheit kein Weiterkommen.

Warum stagniert der Verein?

Es sind viele Sachen, die immer nur wie gewohnt weiterlaufen. Aber es wird nichts entwickelt. Stieneke ist der Einzige, auf den Verlass ist. Aber wir müssen immer wieder neu anfangen, weil einfach kein Lernprozess zu verzeichnen ist. Außer der Mannschaft hat sich nichts getan. Deshalb habe ich Angst, dass ich abstumpfe.

Sie mussten fast jedes Jahr ein neues Team aufbauen und haben es immer wieder geschafft, erfolgreich zu sein. Der personelle Aderlass hat Sie im Winter Mirko Mustroph gekostet. War der Abgang Ihres Kapitäns der Auslöser für die Entscheidung?

Er ist ein Beispiel dafür. Ich musste immer wieder neu anfangen. Wir sind damals souverän gegen den Topfavoriten Hagen aufgestiegen. Wir haben Leute wie Michael Erzen, Samy El-Nounou, Mykolay Makarchuk oder Yakub Köse herausgebracht. Aber nie wurde jemand gehalten. Mirko war dann das nächste Kapitel und in der neuen Serie würde es bestimt so weitergehen.

Hat die Entlassung Ihres Co-Trainers Horst Albert auch ihren Teil dazubeigetragen?

Nein, nicht grundsätzlich. Es sind viele Sachen vorgefallen, die nicht in die Öffentlichkeit gehören, die einfach nicht zu ertragen sind.

Was halten Sie von dem möglichen Engagement des rumänisch-türkischen Investors?

Man muss jetzt zwei Wege gehen. Es wäre toll, wenn ein neuer Hauptsponsor kommen würde. Aber man muss zweigleisig planen, damit die Weichen endlich mal frühzeitig gestellt werden. Die Spieler und Fans müssen wissen, woran sie sind. Auch mir liegt der Verein liegt immer noch am Herzen und der Abschied fällt schwer.

Haben Sie schon andere Offerten auf dem Tisch?

Mein Schritt hat nichts mit einem anderen Angebot zu tun. Es gibt bisher nur zwei lockere Anfragen. Ich habe mehrfach bewiesen, dass ich etwas aufbauen kann. Deswegen mache ich mir keine Sorgen. Es wird sich etwas ergeben.

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