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Sonntags Landesliga, dann Mittwochs Kreispokal - innerhalb von drei Tagen bestritt Ahmed-Malik Uzun doppelt so viele Spiele für den TV Jahn Hiesfeld, wie in knapp eineinhalb Jahren zuvor für Rot-Weiß Oberhausen. Was keine allzu große Herausforderung war, denn bei den Kleeblättern kam Uzun zwischen Sommer 2018 und November 2019 nur auf einen einzigen Einsatz im Pokal. In der Regionalliga West spielte der 20-Jährige keine Sekunde.
Daher löste er seinen Vertrag im vergangenen November auf, wechselte zwei Klassen tiefer zum Landesliga-Tabellenführer TV Jahn Hiesfeld. "Manchmal muss man zwei Schritte zurückgehen, um drei voranzukommen", erklärt Uzun - und berichtet, dass er in seinem neuen Klub "sehr gut" aufgenommen wurde. "Die Jungs haben es mir leicht gemacht und auch der Trainer ist super."
Doppelpack beim einzigen RWO-Einsatz
Ähnlich groß war die Euphorie, als Uzun im Sommer 2018 aus der rot-weißen U19 ins Regionalliga-Team übernommen wurde. Der defensive Mittelfeldspieler debütierte in der ersten Verbandspokal-Runde, trug damals einen Doppelpack zum 6:0-Sieg über den Bezirksligisten DJK SF Katernberg bei.
Doch nach dem verheißungsvollen Start sollte keine einzige weitere Spielminute hinzu kommen. Nur selten schaffte es Uzun überhaupt in den Kader. Schon im vergangenen Sommer dachte er nach eigener Aussage an einen Wechsel, entschied sich schlussendlich dagegen. "Ich wollte noch mal versuchen, mich durchzubeißen."
Doch nachdem es an den ersten 16 Spieltagen nur für einen Platz auf der Tribüne langte, folgte die Vertragsauflösung. "Als ich in dieser Saison wieder keine Gelegenheit bekommen habe, war ich sehr enttäuscht. Ich finde, dass es jeder Spieler im Kader verdient haben müsste, sich über wenigstens 20 Minuten Einsatzzeit zu beweisen. Ob er die Chance dann nutzt, ist ein anderes Thema", so Uzun. "Irgendwann fehlte mir dann die Motivation, im Training Vollgas zu geben", gesteht er. "Für mich war es eine wirklich schwierige und lehrreiche Zeit. Einen Vorwurf mache ich aber niemandem bei RWO."
Uzun möchte in den Profifußball
Für den Schritt nach Hiesfeld - und nicht etwa in die Oberliga oder zu einem schwächeren Viertligisten - entschied er sich bewusst. "Für mich war es wichtig, dass ich wieder Spielpraxis und Selbstvertrauen sammele und den Spaß am Fußball wiederfinde." Fünfmal spielte Uzun für den Spitzenreiter der Niederrhein-Staffel 1, ehe er erneut ausgebremst wurde. Diesmal durch Corona.
Und wie geht es über den Sommer hinaus weiter? Noch habe er sich keine Gedanken gemacht, erklärt Uzun. Ein Verbleib in Dinslaken ist zumindest denkbar, vor allem wenn der TV Jahn in die Oberliga aufsteigen sollte. Auf Strecke verfolgt Uzun allerdings größere Ambitionen. Das Ziel sei, "dass ich den Fußball wieder zu meinem Hauptberuf machen kann." Und dann nicht nur als Tribünengast.
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