RL

09-Trainer Toku will RWE-Serie ausbauen

An das letzte Aufeinandertreffen der beiden ehemaligen Bundesligisten erinnern sie sich in Wattenscheid noch gern. An die verunglückte Flanke von Angelo Langer, die irgendwie den Weg ins Tor fand, und natürlich an den Treffer von Berkant Canbulut zum 3:2 in der Nachspielzeit. Gerne denken sie an die drei Punkte, die die Mannschaft auf fremden Terrain eher unverhofft einheimste. So, wie sie sich bei der SG Wattenscheid 09 eben gern an die Spiele gegen Rot-Weiss Essen erinnern.

Insbesondere sollte das für Trainer Farat Toku gelten. Seit der 38-Jährige den Regionalligisten 2015 übernommen hat, ist er gegen den Revierrivalen ungeschlagen. Sechs Spiele hält diese Serie nun schon, Farat Toku hofft, dass am Sonntag (14 Uhr) eine siebte Partie mit Punktgewinn gegen die Rot-Weissen hinzukommt.

Die Situation für seine Elf ist speziell: Zuletzt bemühte sich die SGW gegen Köln II (1:1) und bei Aufsteiger Herkenrath (2:2) jeweils zu einem Punkt. Nun kommt eine selbst ernannte Spitzenmannschaft. „Das ist natürlich ein ganz anderer Gegner“, weist Farat Toku auf das Kontrastprogramm der Schwarz-Weißen hin. Denn in der allgemeinen Wahrnehmung zählt RWE immer noch zu den Spitzenteams der Regionalliga. „Aktuell trennt uns aber nur ein Punkt, und nicht 15 oder 20, wie man es erwarten könnte“, weiß Farat Toku. Dennoch sei der Respekt vor dem Gegner groß: „Allein schon wegen der Möglichkeiten, die Essen hat, müssen wir den haben.“

Ein besonderes Augenmerk fordert er für die Offensiv-Abteilung der Mannschaft des ehemaligen Bochumer Trainers Karsten Neitzel. „Da sind sie richtig gut besetzt. Wir dürfen ihnen keine offenen Räume bieten“, mahnt Farat Toku. Bislang gelang das seiner Mannschaft allerdings ganz ordentlich. Mit lediglich zwölf Gegentreffern stellt Wattenscheid die drittbeste Abwehr der Regionalliga.

Chancenverwertung ist das Problem Wenn Farat Toku jedoch davon spricht, dass er Rot-Weiss so viel wie möglich ärgern möchte, hat er nicht nur im Sinn, dass seine Elf so wenig wie möglich zulassen soll. „Wir haben immer noch Probleme mit der Chancenauswertung“, sagt er und zeigt damit das derzeit größte Problem auf. „Im Training machen wir das richtig gut“, betont er. Daher hofft er auf den Durchbruch in der Meisterschaft.

Gegen Rot-Weiss kehrt immerhin Mael Corboz wieder zurück in den Kader. Ein Spieler, der zuletzt nicht nur Stabilisator im Mittelfeld war, sondern einer, der auch vorne für Gefahr sorgen kann. Zuletzt fehlte er wegen seiner fünften Gelben Karte.

Mael Corboz kehrt zurück und hat gute Chancen auf einen Platz in der Startelf – trotz des üppig gefüllten Kaders. Mit Ausnahme von Torhüter Steffen Scharbaum, hinter dessen Einsatz wegen Rückenbeschwerden noch ein Fragezeichen steht, hat Farat Toku freie Wahl.

Was er aber nicht beeinflussen kann: „Ich hoffe, dass die RWE-Fans unser Heim- nicht zu einem Auswärtsspiel machen.“

Autor: Dominik Hamers