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Der Fall Rot-Weiss Essen: Ein Gigant verlässt die deutsche Fußballbühne! Zumindest die Anhänger aus der Nachbarstadt sehen das noch immer so...

Falsche Erwartungshaltung Denn die Essener haben schon immer ganz akut an einem gelitten: an falscher Erwartungshaltung. So erzählt man in Essen bis heute noch vom deutschen Meister, von Helmut Rahn, von Zuschauerrekorden. Aus dieser zweifelsfrei vorhandenen Tradition heraus entstand schon immer eine Erwartungshaltung, die nie zu erfüllen war. Seit Jahren sackt man immer weiter der völligen Bedeutungslosigkeit entgegen, doch an der Hafenstraße glaubte man bis vor kurzem trotzdem noch daran, kurz vor dem Durchbruch in die Bundesliga zu stehen und eine dementsprechende Arena zu bekommen. Nun ist RWE endgültig an sich selbst gescheitert.

Aufgewachsen in Oberhausen nahmen sein Vater und sein Onkel Tim bereits als Kind mit in das Stadion Niederrhein. So erlebte er sehr früh die Spiele der Rot-Weißen, die in dieser Zeit eine Unzahl an verschiedenen Ligen durchlebt haben. Dies konnte Tim jedoch nicht abschrecken, die Liebe zum RWO war geboren. Davon konnte er auch nicht abgebracht werden, als es ihn des Berufs und der Liebe wegen vor Jahren erst nach Soest und dann nach Dortmund zog. Mittlerweile verfolgt er seine Kleeblätter abwechselnd, mal von der Emscherkurve aus und auch manchmal von der Stoag-Tribüne.

Dass mich hier niemand falsch versteht: ich hätte den RWE lieber in unserer Liga. Schließlich haben die Essener in den letzten Spielen ja auch immer das Stadion gut gefüllt und dann die Punkte gelassen. Aber der Ruin unserer Namensvetter führt einem doch noch einmal genau vor Augen, wo wir selbst fast gelandet wären. Und wieviel Glück wir hatten, dass unsere eigene Geschichte so eine Wendung genommen hat.

Jahreshauptversammlung

Zum Erfolg gehören neben guten Zuschauerzahlen eben auch noch andere Dinge, wie z.B. ein gutes Management. Eines wie in Oberhausen, welches fast ohne Mittel einen Viertligaverein ehrenamtlich in den Profifußball manövriert und dort etabliert hat. Eines, welches ohne große finanzielle Mittel gute Spieler an die Landwehr holt und danach, das ist das wichtigste, voll in die Mannschaft integriert und somit ein in Deutschland so ziemlich einzigartiges Mannschaftsgefüge aufrecht erhält. Ein Management, welches auf Zukunft setzt mit dem Bau eines Nachwuchsleistungszentrums und nicht auf die finanzielle Selbstzerstörung durch den Aktionismus eines Stadionbaus. Ein Management, welches sich bei allen Erfolgen auch verdient hat bei der anstehenden Jahreshauptversammlung entsprechende Unterstützung zu erhalten.

Pokal

Jetzt geht es für uns rot-weißen im Pokal übrigens nach Hamburg, und zwar zur Victoria. Der Verein, dessen Namen ich noch nie gehört habe, ist Meister der Hamburg-Liga. Egal wo RWE nächstes Jahr antritt, Victoria Hamburg ist der sportlich bessere Gegner. Daran muss man sich auch in Oberhausen erstmal gewöhnen. So oder so sollte das Spiel ein schöner Ausflug in die Hansestadt und somit ein guter Ersatz für das verloren gegangene Auswärtsspiel am Millerntor werden. Natürlich gekrönt durch einen entsprechenden Sieg.

WM Aber bevor es in die erste Pokalrunde geht, steht ja auch erstmal noch eine Weltmeisterschaft ins Haus. In den Testspielen haben die Deutschen schon gezeigt, dass es noch Schwachstellen, aber auch sehr gute Ansätze gibt. Spannend wird die WM in jedem Fall, auch wenn ich schon jetzt die atemberaubende Stimmung vor vier Jahren vermisse. Hoffen wir mal, dass das Verletzungspech nun nicht noch einmal zuschlägt. Andererseits, selbst wenn, dann kann Jogi ja immer noch unseren Heinrich nachnominieren, dann klappt´s auch mit der Weltmeisterschaft...

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