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„Weiß-Blaues Baguette“ und Fragespiel

Der MSV-Fanblog: „Weiß-Blaues Baguette"
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Nun herrscht Klarheit. Der MSV hat den Aufstieg in Liga eins verpasst. Statt dem „Weißen Ballet“ gibt’s an der Wedau auch in Zukunft das „Weiß-Blaue Baguette“.

Das Match gegen die „Sechziger“ war so etwas wie der allerletzte Strohalm. Doch wenn ich ehrlich bin, habe ich bereits geahnt, dass die Elf diese allerletzte Chance nicht ergreifen würde. Zu schlecht waren die bislang gezeigten Partien, wenn der MSV an der heimischen Wedau antrat. Und so wundert es mich nicht, dass bereits im Vorfeld der Partie keiner, der mit mir im Stadion befindlichen „Experten“, auch nur einen Cent auf das eigene Team gesetzt hat.

Schwer verdaulich

Und tatsächlich gab es dann auch Magerkost der allerschlimmsten Sorte. Dem „Weiß-Blauen Baguette“ fehlte es einmal mehr selbst an den Basics. Kein Pfeffer, von herzhafter Spielkunst oder einem saftigen Stück Leidenschaft ganz zu schweigen. Stattdessen, war das, was der, nicht unbedingt als Feinschmecker bekannte MSV-Fan, geboten bekam, selbst mit einem leckeren „Pilsken“ im Anschlag nur ganz schwer zu verdauen. Bei der Ursachenforschung nach den Gründen für die schwache Heimbilanz der „Zebras“ tappen wohl nicht nur die Verantwortlichen im Dunkeln.

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab.

So bemerkte MSV-Manager Bruno Hübner erst vor kurzem, „dass das Team in der Fremde irgendwie kompakter stünde“. Irgendwie kann das natürlich sein, doch das Ergebnis einer fundierten Ursachenanalyse stelle ich mir schon etwas konkreter vor. Die Theorie des sich umkehrenden Heimvorteils, der in der Regel dann eintreten soll, wenn eine Mannschaft zu Hause regelmäßig in einem vollen Stadion vor der eigenen Anhängerschaft Zeugnis über ihre Klasse ablegen muss, kann in Duisburg auch nicht zur Erklärung herangezogen werden.

In Köln oder Dortmund muss der Druck, der durch die eigenen Fans entfaltet wird, schenkt man den Aussagen der Verantwortlichen beider Vereine glauben, teilweise enorm sein. In der Folge versagen den Herren in den kurzen Hosen dann die Nerven. Wie bereits erwähnt, scheidet dieser Erklärungsansatz, der die Gründe für das schlechte Spiel des eigenen Teams im Übrigen bequem ins Umfeld des Klubs verpflanzt, im vorliegenden Fall aus.

Die knapp 12.000 Unerschrockenen, die den Weg an die Wedau auch weiterhin schmerzresistent und in einem Anflug von an Selbstaufgabe anmutendem Hoffnungsdenken noch immer antreten, können einen solchen Effekt definitiv nicht gehabt haben. Doch vorzuwerfen ist dies freilich keinem der Anwesenden, schließlich muss der Funke im besten Fall ja auch vom Rasen auf die Ränge überspringen.

[editor_rating]2bundesliga-26-220090041[/editor_rating] Doch statt die Peitsche zu schwingen und die „Löwen“ springen zu lassen, sprang am Ende nur der Ball- und zwar Tom Starke aus den Handschuhen. Aus der Traum von Liga eins. Und nun? Das Lizenzierungsverfahren steht vor der Tür und der MSV kommt beinahe schon als Bittsteller nach Frankfurt.

"Lustiger" Fragebogen

Der vom DFB an den MSV geschickte Fragenkatalog, betreffend die für die Ausstellung der Lizenz notwendigen Fragen, könnte stark vereinfacht in etwa so aussehen: Tafelsilber? Kickendes Personal? Geld? Präsident? Die dazugehörigen Duisburger Antworten könnten, etwa zu Frage eins lauten: Keins mehr da. Zu zwei: Ja, allerdings nur bedingt „bleibewillig“ und darüber hinaus bis auf wenige Ausnahmen nur schwer vermittelbar. Die entscheidende Frage ist jedoch die Dritte. Die Duisburger Antwort: Reicht nur noch für ein trockenes Baguette. Und die Frage nach dem Verbleib des Präsidenten? Hier gibt es ebenfalls eine deutliche Antwort: Wer so etwas fragt, ist doof!

Die Lizenz sollte so kein Problem mehr sein. Und so bleibt dem treuen MSV-Anhänger das „Weiß-Blaue Baguette“ wohl noch etwas länger im Halse stecken.

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