Elf Jahre ist es bereits her, dass der VfL Bochum in der 1. Bundesliga spielte. Die Fans an der Castroper Straße sehnen sich nach den guten, alten Bundesliga-Zeiten. Auch wenn die Verantwortlichen nach sechs Spieltagen auf die Euphoriebremse treten, darf in Bochum nach elf Punkten aus den ersten sechs Begegnungen geträumt werden.
Das findet auch Peter Peschel (49). Mit der "11" verbindet auch "Peschi" etwas. Denn elf Jahre spielte er für den VfL Bochum. In 270 Pflichtspielen erzielte Peschel 59 Tore und bereitete 21 weitere Treffer vor. 154 Mal stand er für Bochum in der 1. Bundesliga auf dem Rasen. Er erlebte die guten und schlechten Zeiten an der Castroper Straße.
Aktuell gehört auch er zu denjenigen, die von den guten Zeiten "anne Castroper" wieder träumen. RevierSport hat mit Peter Peschel gesprochen.
Peter Peschel, als wir [article=469956]zuletzt am 5. Februar 2020[/article] über den VfL Bochum mit Ihnen gesprochen haben, haben Sie sich noch große Sorgen gemacht. Was ist in der Zeit passiert? Corona hat dem VfL geholfen (lacht). Nein, Spaß beiseite: Aber es sieht ja schon so aus, dass sich einige Jungs in der Mannschaft wohl ohne den Druck der Fans, der Tribünen einfacher tun. Zumindest sprechen die Ergebnisse dafür. Nach dem Re-Start wurde Bochum Corona-Meister, jetzt sieht es mit wenigen Zuschauern bzw. auch zuletzt Geisterkulissen wieder sehr gut aus.
Platz zwei nach sechs Spieltagen: welche Bedeutung hat dies?
Natürlich ist das eine Momentaufnahme. Die Saison hat 34 Spieltage und ich gehe trotz Corona davon aus, dass die Spielzeit im Profifußball auch beendet wird. Man muss auch ehrlich zugeben, dass der VfL die ganz großen Gegner bisher nicht hatte. Trotzdem sind die Leistungen und die Punkteausbeute sehr gut. In einigen Spielen hat man sogar Punkte liegen lassen. Der Spielstil gefällt mir.
Dürfen die VfL-Fans denn vom Aufstieg träumen? Man darf und sollte immer Träume haben. Aber natürlich darf man träumen. Der VfL bringt alles mit, um in der 1. Bundesliga zu spielen. Jetzt ist der Klub in der elften Saison in der 2. Bundesliga. Ich sage mal so: Es ist an der Zeit, diese Liga zu verlassen. Das Stadion, das Umfeld, die Fans, die Tradition, die Stadt: der VfL ist für mich erstklassig.
Wie schätzen Sie die 2. Bundesliga allgemein ein? Hamburg hat einen guten Start hingelegt. Ich glaube, dass sie das im dritten Anlauf jetzt auch machen werden und in die Bundesliga zurückkehren. Aber man weiß ja nie, was beim HSV passiert (lacht). Hinter dem HSV sehe ich es völlig ausgeglichen. Da kann fast jeder aufsteigen. Deshalb glaube ich auch fest an die Chance für den VfL.
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