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NIEDERRHEIN: Hamborns Keeper Grothuysen entlassen
Abschiedstour und Partystimmung

NIEDERRHEIN: Hamborns Keeper Grothuysen entlassen
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Am heutigen Sonntag schließt die Verbandsliga Niederrhein ihre Pforten. Und alle Beteiligten sind wohl froh, wenn der Vorhang fällt. Denn eine derart turbulente Saison gab es selten. Mit Siegfried Materborn zog sich im Winter bereits ein Club vorzeitig zurück. In Hilden und Baumberg überschlugen sich die finanziellen Eskapaden und der FSV Kettwig wird den Abgang in die Bezirksliga in Kauf nehmen.

Somit dürften die Sportfreunde aus Hamborn der einzige sportliche Absteiger der Spielzeit sein. Auch im Meisterkampf herrschte Eintönigkeit, denn Aufsteiger Fortuna Düsseldorf II steht seit Wochen fest. Dennoch können sich die Fans auf zahlreiche Abschluss-Feten freuen:

WÜLFRATH: Vollacks Abschied

Abschiedsstimmung herrscht auch in Wülfrath. Das Trainergespann Jörg Vollack und Joachim Dünn gab bereits am Freitag Abend seinen Ausstand. "Es war eine tolle Feier, alle Spieler waren mit ihren Frauen da", stellte Vollack die Location zur Verfügung. Während Dünn mit Neviges eine neue Aufgabe gefunden hat, wird sich Vollack mit einer konkreten Zusage für einen neuen Club noch Zeit lassen. "Meine Zukunft ist noch ungewiss. Ich stehe mit einigen Mannschaften in Kontakt und werde in den nächsten zehn Tagen eine Entscheidung fällen." Doch vorher will er noch seine letzten 90 Minuten beim 1.FC genießen. "Es ist schon etwas schade, denn diese Truppe ist unser Baby", runzelt Vollack die Stirn. "Wir wollen den dritten Platz unbedingt behalten. Auch die Jungs, die Wülfrath verlassen werden, wollen sich mit einem Sieg aus dem Verein und dem Lokalderby gegen Ratingen verabschieden."

RATINGEN 04/19: Verband gefordert

Ratingens Manager Stephan Baur kann trotz der turbulenten Spielzeit ein positives Fazit ziehen: "Die Ergebnisse waren schon okay. Wir haben nach einer guten Hinrunde, in der wir sogar Tabellen-Dritter waren, leider keine Chance gehabt, aufzusteigen. Die Fortuna abzufangen, war nicht möglich. Aber die Düsseldorfer haben es schon gut gemacht. Wir würden es ja genauso machen." Baur weiter: "Leider hatten wir auch Clubs dabei, die aus finanziellen Gründen das Handtuch werfen müssen. Das macht den Sport kaputt, wenn keiner mehr auf und absteigen kann. Um was spielt man dann? Da ist der Verband gefordert, sollte Auflagen schaffen." Baur freut sich auf den Schlager: "Jörg Vollack will mit Sicherheit einen guten Abschluss, aber wir wollen Dritter werden. Und Timo Marner, den es ja nach Wülfrath zieht, will es dem 1.FC mit Sicherheit noch zeigen."

CRONENBERG: Partystimmung

Der vorzeitige Klassenerhalt des Croneberger SC wird heute für eine ausgelassene Party sorgen. Coach Bert Holthausen ist begeistert: "Es ging bei uns um die Existenz des gesamten Vereins. Nach dem Tod von Horst Neuhoff haben wir die Kräfte gebündelt und es zum Glück geschafft. Wir hatten zu Beginn einen großen Kader mit viel Masse, aber kaum Klasse. Erst als wir uns im Winter neu aufgestellt hatten, lief es besser. Aus diesen Fehlern haben wir gelernt." Deshalb laufen die Planungen für die neue Spielzeit auch auf Hochtouren. "Wir werden versuchen, auf uns aufmerksam zu machen", ist Holthausen mit seiner Prognose aber lieber vorsichtig, nicht aber mit Blick auf die Feierlichkeiten nach dem Match gegen Hamborn: "Da werden wir es knallen lassen."

HAMBORN: Rotsünder

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr steigt Hamborn ab. "Es sind gewisse Sachen vorgefallen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt", fasst sich Hamborns Interims-Coach Frank Golomb an den Kopf. "Vor fünf Wochen habe ich den Job übernommen uns es waren die schlimmsten meines Lebens. Die Mannschaft hat überhaupt nicht verstanden, worum es geht." Wie Max Balster, der insgesamt vier Mal wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz flog und noch bis zum 30. Juni gesperrt ist, da er sich gegen Kettwig in zivil mit dem Unparteiischen anlegt. Von August bis April kassierten die Sportfreunde satte zehn Ampel- und fünf Rote Karten. "Da frage ich mich, was in den Köpfen dieser Jungs vorgeht. Das geht im Mannschaftssport mal gar nicht. Damit haben die Leute dem Verein einen Bärendienst erwiesen", ereifert sich Golomb, der den 07ern als Sportlicher Leiter erhalten bleiben wird. Derweil ist Keeper Tim Grothuysen aufgrund "zahlreicher Aussetzer entlassen worden", berichtet Golomb. HILDEN: Klassenerhalt wie Meisterschaft

Der VFB Hilden, der die letzten drei Partien verlor, hat trotz der Negativ-Serie ein beruhigendes Polster vor dem letzten Auftritt gegen RWO II, auch wenn rechnerisch noch ein Pünktchen her müsste. "Der FSV Kettwig wird ja nicht mehr antreten", weiß Manager Rainer Kirberg: "Außerdem dürften wir die 16 Tore Vorsprung auf HöNi nicht mehr verlieren. Aber wir rüsten uns wie für ein Endspiel, auch wenn der Abstieg sehr unrealistisch ist." Kirberg schnauft nach dem finanziellen Drahtseilakt tief durch: "Dieser Klassenerhalt ist nach den ganzen Schwierigkeiten wie eine Meisterschaft für uns. Das Mental-Trainingslager unseres Trainers Peter Waldinger kurz vor dem Rückrundenauftakt hat uns den nötigen Schub gegeben." OBERHAUSEN II: Endspiel

Für RWO II steht noch das absolute Endspiel im Abstiegskampf an. Landet man den Dreier gegen Hilden, ist man sicher durch. Ansonsten muss man schauen, was der Konkurrent aus Hönnepel-Niedermörmter gegen Goch veranstaltet. Coach Günter Abel betont vor dem Anpfiff: "Wir schauen nur auf uns, denn wir haben es in der eigenen Hand. Es wird ein Nervenspiel, aber zuletzt sind wir so weit gekommen, jetzt wollen wir auch die letzte Hürde packen." Personell wird es keine Abstellungen von oben geben, dennoch erklärt Abel: "Es wird eng, einen Stephan Schneider können wir nicht ersetzen. Aber ich vertraue den anderen Jungs, wenn alle 100 Prozent abrufen, bin ich überzeugt, den entscheidenden Schritt zu schaffen." KETTWIG: Abschied

Die Anhänger des FSV können heute zum letzten Mal für die nächsten Jahre Verbandsliga-Luft an der RuhrArena schnuppern. Denn nach dem Match gegen Düsseldorf II, bei denen Ex-Keeper Marco Glenz aufläuft, wird sich Kettwig in die Bezirksklasse zurückziehen (RS berichtete ausführlich). "Sicherlich ist Wehmut dabei", gibt Coach Karl Weiß zu. "Allerdings bin ich auch froh, dass es vorbei ist. Ich kann ein sportlich sehr positives Fazit ziehen. Es hat Spaß gemacht, auch wenn die letzten Wochen sehr hart waren." Trotz der turbulenten letzten Monate "werden wir uns von den Fans verabschieden und eine kleine Fete auf die Beine stellen", verspricht Weiß einen gelungenen Abschied aus der Verbandsliga. DÜSSELDORF II: Bange Blicke

Der Aufstieg in die Oberliga steht schon lange fest. Aktuell gehen die bangen Blicke zur ersten Mannschaft, die völlig unerwartet noch um den Klassenverbleib in der Regionalliga kämpft. Gelingt der nicht, darf die Zweitvertretung auch nicht aufsteigen. Lachender Dritter wäre RWE II. Personell werden sechs bis acht Mann die Fortuna verlassen, besonders im Angriff wird noch nach Verstärkungen gesucht.

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