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Weisse noch?
Als Holger Fach den RWE-Verantwortlichen auf der Nase rumtanzte

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Holger Fach verließ Rot-Weiss Essen in Richtung Niederrhein.
Holger Fach verließ Rot-Weiss Essen in Richtung Niederrhein. Foto: firo
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Im Jahre 2003 stellte Rot-Weiss Essen einen neuen Trainer vor. Nach drei Siegen aus drei Partien war dann wieder Schluss. Holger Fach und das Tänzchen auf der Nase. Weisse noch?

Rot-Weiss Essen bestritt in der Saison 2003/04 seine Spiele noch in der Regionalliga Nord. Nach einem enttäuschenden Saisonstart trennte sich Rot-Weiss vom damaligen Cheftrainer Harry Pleß. Die 0:2-Niederlage gegen den KFC Uerdingen war einer zu viel für den Liga-Favoriten.

Der Nachfolger ließ nicht lange auf sich warten. Am 25. August 2003 flog Pleß, am 1. September wurde Holger Fach als neuer Übungsleiter an der Hafenstraße vorgestellt.

Fach war in der Welt des Fußballs kein unbeschriebenes Blatt. Ihm wurde nachgesagt, ein egozentrischer Zeitgenosse zu sein. Ein Egozentriker, der zuvor bei der Zweitbesetzung von Borussia Mönchengladbach in 69 Spielen einen Punkteschnitt von 1,83 vorzuweisen hatte.

In Essen sollte seine Zeit sehr kurz ausfallen. Nach den Siegen über die SG Wattenscheid 09, den FC St. Pauli und Dynamo Dresden nahm der Fußball-Lehrer seinen Hut und verabschiedete sich.

Der Grund: Fach wusste wie das Geschäft lief und ließ sich in seinen Vertrag eine Ausstiegsklausel schreiben, die nur bei einem Angebot der ersten Mannschaft von Gladbach gezogen werden kann. Rot-Weiss Essen bot Fach nur einen Vertrag über zwölf Monate plus Option. Für ihn war das Risiko zu hoch. Er wollte einen Zweijahresvertrag - daher die Klausel, um "Licht" für seine Zukunft sehen zu können.

Als es dann so weit war, dass die Elf vom Niederrhein an der Tür von Fach klopfte, waren alle Parteien, Fach inbegriffen, überaus überrascht über diese Entwicklung. Eine Entwicklung, die einen sehr faden Beigeschmack mit sich brachte.

Das "Licht", das der Trainer durch seine Klausel zu sehen vermochte, schien da wohl eher eine Vorahnung gewesen zu sein. Wirklich überrascht war demnach nur RWE selbst.

Es machte die Runde, dass Fach Teil einer "Amigo-Affäre" gewesen sein soll. Christian Hochstätter, Sportlicher Leiter von Borussia Mönchengladbach zu der Zeit, war ein dicker Kumpel von Fach. Er soll die Entscheidung, Ewald Lienen freizustellen, wohl bereits bei Amtsantritt von Fach in Essen getroffen haben. So soll die Bahn frei für den Ex-Profi gewesen sein.

Fach, bis dato ein Trainer mit Amateurerfahrung, diktierte den Bossen von RWE Klauseln in die Verträge - eine durchaus komische Konstellation, die von Anfang an nicht ganz koscher zu sein schien. Sei es drum.

Rot-Weiss Essen beendete die Saison dennoch mehr als erfolgreich und feierte die Meisterschaft. Die Zeit von Holger Fach bei der Borussia aus Mönchengladbach endete nach knapp zwölf Monaten - paradox, wenn man bedenkt, dass er genau diese Vertragsdauer fürchtete. Weisse noch?

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