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Marcel Platzek - "Diese neun Jahre bei Rot-Weiss Essen will ich nicht missen"

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Marcel Platzek (links) erlebte einige tolle DFB-Pokal-Spiele mit Rot-Weiss Essen.
Marcel Platzek (links) erlebte einige tolle DFB-Pokal-Spiele mit Rot-Weiss Essen. Foto: firo
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Marcel Platzek war gefühlt ein Profifußballer. Doch ein Drittligaspiel bestritt der Stürmer nie. Trotzdem bereut er nichts ins seiner Laufbahn wie er im RevierSport-Fragenkatalog verrät.

266 Spiele, 85 Tore, 55 Vorlagen: Diese Zahlen gehören zu Marcel Platzek im Trikot von Rot-Weiss Essen. Die RWE-Fans haben ihren "Platzo" bis heute ins Herz geschlossen.

Dabei verließt der 33-jährige Stürmer nach neun Jahren die Hafenstraße im Sommer 2021. Mit dem 1. FC Bocholt gelang ihm das, was ihm mit RWE vergönnt blieb: ein Aufstieg.

Mittlerweile geht der Familienvater aus Moers seit Sommer 2023 für den SV Schermbeck auf Torejagd. In der laufenden Saison war Platzek in 14 Einsätzen an sieben Treffern - sechs Tore, eine Vorlage - beteiligt. Seine Zukunft lässt er offen.

Bevor es mit Schermbeck in der Rückrunde der Oberliga Westfalen weitergeht, beantwortet er den RevierSport-Fragenkatalog.

Meine größte Stärke ist... das Kopfballspiel.

Meine größte Schwäche ist... joggen zu gehen. Ich trainiere viel lieber mit der Mannschaft als eigenständig Läufe zu machen.

Bei uns in der Kabine… herrscht immer eine geile Stimmung, weil wir oft Musik hören und nach dem Training mal ein Bierchen trinken.

Der beste Moment meiner Fußballerkarriere war… die DFB-Pokal-Saison 2020/2021 mit Rot-Weiss Essen. Da kann ich mich nur meinem Kumpel Kevin Grund, der ja auch diesen Fragenkatalog schon beantwortete, anschließen und dasselbe sagen. Wir haben Bielefeld, Düsseldorf und Leverkusen ausgeschaltet und sind erst gegen Kiel ausgeschieden. Die Feiern danach waren schon geil und sehr lang. Leider fand das alles zu Zeiten von Corona und ohne Fans statt. Das finde ich bis heute traurig. Das wäre natürlich die Kirsche auf der Torte gewesen. Aber hier muss ich auch den Aufstieg mit dem 1. FC Bocholt nennen. Auch wenn es nur von der Ober- in die Regionalliga ging, war das schon eine richtig geile Geschichte.

Das schönste Tor meiner Karriere war… gegen Rot-Weiß Oberhausen aus 25 oder 30 Metern in den Knick - ein brutales Ding. Ich war ja sonst eher für die Tore im Strafraum zuständig.

Mein bester Mitspieler war... Benjamin Baier - er war ein überragender Kapitän und toller Sechser. Er hat bei uns den Laden auf und neben dem Platz zusammengehalten. Kevin Grund war und ist fußballerisch überragend. Dass er kein Profi in den ersten drei Ligen geworden ist, ist eigentlich unglaublich. Auf der anderen Seite sollte es wohl so sein. Wir haben immer zusammengespielt und Spaß gehabt. Wir sind Freunde fürs Leben geworden. Wahrscheinlich ist das noch viel wertvoller als ein paar Jahre in der 2. oder 3. Liga.

Mein bester Trainer war... mit dem ich immer noch einen guten Kontakt habe - und zwar Sven Demandt. Er hat mich nach Essen geholt, dann in Gladbach trainiert und wieder zu Rot-Weiss Essen geholt. Er war selbst Stürmer und hat mir viele Tipps gegeben. Mit ihm habe ich auch sehr viel Torschusstraining absolviert.

Mein schlechtester Trainer war... ich kam mit allen Trainern aus, bin ja nirgendwo rausgeflogen oder suspendiert worden. Deshalb kann ich hier keinen Namen nennen.

Als ich ein kleiner Junge war, war mein Vorbild... Ronaldo, der Brasilianer versteht sich.

Ich bin kein Fußballprofi geworden, weil… ich mich immer sehr wohl in Essen gefühlt habe. Ich wollte immer mit RWE hoch und habe eigentlich nie daran gedacht Rot-Weiss zu verlassen. Der Verein war meine sportliche Bestimmung.

Das Beste am Ruhrgebiet ist… dass die Leute offen und direkt sind.

Entweder, oder?

Dortmund oder Schalke? Dortmund.

Bier oder Wasser? Morgens Wasser, abends Bier.

Club oder Kneipe? Kneipe.

Natur- oder Kunstrasen? Naturrasen.

Kämpfer oder Künstler? Kämpfer.

Kino oder Netflix? Netflix.

Fußball im TV oder Stadion? Im TV.

Zum Abschluss noch ein paar Fragen:

Mit wem möchten Sie gerne mal ein Bier trinken gehen? Robert Lewandowski, weil er ein kompletter Stürmer ist. Was er in der Bundesliga über Jahre gezeigt hat, war schon phänomenal. Ich glaube auch, dass er ein cooler Typ ist.

Bei welchem Verein erlebten Sie die krasseste Mannschaftsfahrt – und warum?

Jede Mannschaftsfahrt war krass. Ob bei Rot-Weiss Essen oder mit dem 1. FC Bocholt: das hat immer mega Spaß gemacht. Ich bin ja auch ein Typ, der dann drei oder vier Tage abschaltet und Vollgas gibt. Das muss dann auch sein. Mein Kumpel Kevin Grund hat immer auf mich aufgepasst (lacht).

Worüber können Sie lachen?

Ich kann über alles lachen, über mich selbst, über andere - ich lache einfach gerne. Spaß muss immer sein.

Mein bester Urlaub war?

USA 2016. Da haben wir mit meiner Frau eine Rundreise gemacht, waren in Florida und Miami. Das war schon der Hammer. Wir haben auch einige Freizeitparks abgeklappert und unfassbar viel Spaß gehabt.

Was ist für Sie unverzichtbar?

Ich brauche immer meine Familie um mich herum. Aber auch Freunde wie Kevin Grund sind sehr wichtig für mich.

Welche Musik hören Sie gerne und was läuft in der Kabine?

Ich höre eigentlich alles. Aber in der Kabine lege ich als DJ gerne Schlager auf und dann läuft Radio Bollerwagen. Da müssen die Jungs durch, wenn der alte Hase auflegt.

Wenn Sie noch einmal neu beginnen könnten, was würden Sie in Ihrem Leben anders machen?

Erst einmal muss ich sagen, dass ich komplett zufrieden bin wie mein Leben läuft. Diese neun Jahre bei Rot-Weiss Essen will ich auch nicht missen. Nur der Aufstieg in die 3. Liga hätte einfach alles perfekt gemacht.

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