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Riesen-Zoff vor der Hallen-Stadtmeisterschaft

Halle: Riesen-Zoff vor Mülheimer Stadtmeisterschaft
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Die Mülheimer Hallen-Stadtmeisterschaften stecken in einer tiefen Krise. Am Ende der Auslosung am Freitagabend standen vier Boykotte und ein Rausschmiss.

Da waren es nur noch elf! Mit einem deutlich reduzierten Teilnehmerfeld werden am 28. Dezember die Mülheimer Stadtmeisterschaften im Hallenfußball, immerhin eine der ältesten und mit zuletzt 4.000 Zuschauen bestbesuchtesten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland, an den Start gehen. Die Umstände, durch die es dazu kommen sollte, gleichen allerdings einer Tragikkomödie in fünf Akten.

Erster Akt: Schon im Vorfeld regte sich Unmut über den Neubau einer Sportanlage an der Hardenbergstraße im Stadtteil Heißen. Weil diese vom Turnerbund Heißen und dem RSV Mülheim genutzt werden soll, befürchten insbesondere Rot-Weiß Mülheim, der Vorjahresfinalist Tuspo Saarn und der TSV Heimaterde Nachteile. Sie lassen daher die Mitgliedschaft in der Mülheimer Fußball-Fachschaft ruhen und treten nicht an. Besonders bitter: Rot-Weiß und Tuspo stellten in den Vorjahren nach den Speldorfern immer die größten und lautesten Anhängerschaften.

Das Ergebnis der Auslosung: Qualifikation (28.12.11, 18 Uhr, Harbecke Sporthalle): TSV Holthausen, Dümptener TV, Broich 85, TB Heißen) Zwischenrunde A (14.1.12, 16 Uhr, RWE-Sporthalle): VfB Speldorf, SV Raadt, Mülheimer SV 07, Sieger der Qualifikation, Dritter der Qualifikation. Zwischenrunde B (15.1.12, 15 Uhr, RWE-Sporthalle): Union Mülheim, RSV Mülheim, Croatia Mülheim, Mülheimer FC Vatangücü, Zweiter der Qualifikation.

Zweiter Akt: Im Zuge der Versammlung ergeht der Antrag des RSV Mülheim, Blau-Weiß Mintard von der Meisterschaft auszuschließen. Als Begründung wird angeführt, dass der seit der Gebietsreform 1970 im Essener Kreis Südost spielende Verein mangelnde Identifikation mit der Mülheimer Fußball zeige, zudem ja bereits an den Stadtmeisterschaften in der Nachbarstadt mitspiele. Der Vorschlag wird, gegen den Mintarder Einwand, dass politische Grenzen mit denen des Verbandes verwechselt würden, mit 10:5 Stimmen angenommen.

Dritter Akt: Schon während der Versammlung hatte Detlef Weides, der Vorsitzende des 1. FC Mülheim, harsche Kritik („regiert nach Gutsherrenart“) am Vorsitzenden der Mülheimer Fußball-Fachschaft Jochen Guss geäußert. Noch vor der folgende Diskussion und ohne eine Stellungnahme abzuwarten, legt er ein Schreiben auf den Tisch und verlässt ohne weiteren Kommentar die Versammlung.

Vierter Akt: Die eigentliche Auslosung ergibt: Nur noch vier Vereine müssen in die Quali und auch in der Zwischenrunde gibt es nur noch Fünfer- statt Sechsergruppen.

Fünfter Akt: Das Buffet ist längst eröffnet, der gesellige Teil des Abends hat begonnen, als sich die Runde das Schreiben des 1. FC Mülheim genauer zu Gemüte führt. Auch die Löwen hatten schon vorab den Rückzug vom Turnier vorbereitet, dieses aber vor der Auslosung nicht mitgeteilt. Nun muss eine schnelle, unkomplizierte Lösung her: „Wir ersetzen den FCM durch den Dritten der Qualifikation. Alle einverstanden?“ Das sind sie. Ausnahmsweise.

Erst jetzt kann der Vorhang fallen.

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