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Polen: Einzelkritik
Kuba stark, Boenisch fatal

Polen: RS-Einzelkritik der Bundesliga-Legionäre
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Der RevierSport verfolgte alle drei Gruppenspiele der Polen live vor Ort. Die Leistungen der Bundesliga-Legionäre fielen sehr unterschiedlich aus.

Die Einzelkritik in der Übersicht:


Lukasz Piszczek (4-): "Piszczu" wusste selbst am besten, dass es nicht sein Turnier war. Mit hohen Erwartungen war der Dortmunder in die EM gegangen. Doch vor allem in der Defensive enttäuschte er. Mit ungewohnten und vor allem leichtfertigen Fehlern im Defensivverhalten brachte er die Hintermannschaft der Weiß-Roten des öfteren in die Bredouille. Offensiv war er besser, aber auch nicht so überragend wie in Dortmund. Ihm war die anstrengende Saison bei der Borussia am meisten anzumerken. Dabei hatten noch viele polnische Fans gehofft, dass Piszczek mit einer starken EM Reals Trainer Jose Mourinho vollends von sich überzeugen kann. Die BVB-Anhänger dürfen aufatmen: das hat Piszczek nicht geschafft.


Sebastian Boenisch (5): Der Bremer sollte nach seiner über einjährigen Verletzungspause ausgerechnet bei der EM im eigenen Land zur Hochform auflaufen. Eine mehr als gewagte Prognose, die im Endeffekt völlig falsch war. Boenisch präsentierte sich in einer fatalen Verfassung. Nur im letzten Gruppenspiel gegen die Tschechen konnte der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler, aber das auch nur in der ersten Halbzeit, überzeugen. In Polen fragen sich die Experten, warum Smuda so dermaßen auf den gebürtigen Heiligenhäuser setzt. Derweil fühlt sich Jakub Wawrzyniak (Legia Warschau) ein wenig verschaukelt. Auf der Homepage des Warschauer Traditionsklubs sagt Wawrzyniak, der zuvor in der Nationalmannschaft gesetzt war, dass er nie eine Chance erhalten hätte. Spätestens zur Halbzeit gegen Russland hätte Smuda Boenisch rausnehmen müssen.


Eugen Polanski (4+): Der Mainzer wurde noch kurz vor dem Turnier von vielen polnischen Fans aufgrund dessen, dass er in der Vergangenheit die Binde in der deutschen U21-Nationalmannschaft trug, stark kritisiert. Seine Antwort: ordentliche Leistungen. Vor allem in den ersten beiden Spielen wusste "Gienek" zu gefallen. Er rackerte und versuchte unheimlich viel, auch in der Offensive. Gegen Tschechien ging ihm dann nach einer knappen Stunde die Luft aus. An Polanski lag es mit Sicherheit nicht, dass die Polen ausgeschieden sind.


Jakub Blaszczykowski (3): "Kuba" war, wie so oft, der beste Pole. Ihm merkte man es am meisten an, wie heiß er auf die Heim-EM war. Er brannte förmlich und überdrehte in einigen Szenen. Er versuchte so viel zu laufen wie ein Pferd: vorne, in der Mitte, hinten, Kuba war überall zu sehen. Doch auch für ihn waren die 90 Minuten oft zu lang. In den ersten Halbzeiten durchweg mit bärenstarken Auftritten, wurde der Kapitän, wie die komplette Mannschaft, immer schwächer. Trotz des Ausscheidens scheint Blaszczykowski der Gewinner der polnischen Mannschaft zu sein, er befindet sich in den Vertragsverhandlungen bei Borussia Dortmund mit Sicherheit nicht in einer schlechteren Position als noch vor der EM, wahrscheinlich sogar ganz im Gegenteil.


Robert Lewandowski (4): Er schoss das erste Tor des Turniers. Anschließend konnte auch "Lewy" nicht an seine Dortmunder Topform anknüpfen. Dabei lag es weniger an den Leistungen Lewandowskis, als vielmehr am defensiven Systems des polnischen Coaches. Wenn die Polen, wie gegen Griechenland und Tschechien in den ersten 30 Minuten, über die Flügel kamen oder versuchten mit Kurzpassspiel durch die Mitte zu gelangen, dann kam auch Lewandowski zu seinen Abschlüssen. Bei langen Bällen war er zu sehr auf sich alleine gestellt und konnte kaum etwas bewegen.

Adam Matuschyk und Artur Sobiech (-): Beide ohne Wertung. Matuschyk kam nur zu einem Kurzeinsatz und Sobiech überhaupt nicht zum Einsatz.

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