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Spanien - Irland 4:0
Spanien zerlegt die Iren

EM: 4:0! Galavorstellung des Weltmeisters
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Ausgerechnet Fernando Torres hat die Taktik-Diskussion um die spanische Passmaschine beendet und Irland vorzeitig den Weg ins EM-Viertelfinale versperrt.

Torres, im Auftaktspiel gegen Italien (1:1) noch Leidtragender der Null-Stürmer-Taktik von Nationaltrainer Vicente del Bosque, ebnete dem Titelverteidiger mit zwei Treffern (4., 70.) den Weg zu einem 4:0 (1:0) gegen Giovanni Trapattonis "Grüne Jungs". Die Iren haben damit als erste Mannschaft keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Runde. Kurios: Trap kann am letzten Spieltag noch seine Italiener rauswerfen.

Spanien ist nach dem höchsten Sieg dieser EM Tabellenführer der Gruppe C, steht aber trotz des Erfolgs, zu dem David Silva (48.) und Cesc Fàbregas (82.) die weiteren Treffer beisteuerten, nur an der Schwelle zum Viertelfinale. Um sicher weiterzukommen, benötigt der Welt- und Europameister am letzten Spieltag einen Sieg gegen Kroatien. Bereits bei einem Unentschieden liefe die "Rote Furie" (4 Punkte) Gefahr, hinter den Kroaten (4 Punkte) und den Italienern (2) zu landen. Die Konkurrenten hatten sich zuvor 1:1 getrennt. Sie stehen am letzten Spieltag ebenfalls vor einem "Endspiel".

Nach dem unbefriedigenden Unentschieden gegen Italien stand der Sieg der Spanier gegen Irland nie infrage, allein schon wegen Torres. Del Bosque hatte sich nach den hitzigen Diskussionen um seine Taktik gegen die Squadra Azzurra tatsächlich dazu entschlossen, Mittelfeldspieler Fàbregas, Torschütze im Auftaktspiel, auf die Bank zu setzen. Es kam Torres, Matchwinner des EM-Finals 2008 gegen Deutschland (1:0). Die Entscheidung ließ Weltmeistertrainer del Bosque vor 39.150 Zuschauern in der "Bernstein"-Arena in Danzig als weisen Mann erscheinen.

Torres, losgelassen wie ein Rennpferd, das endlich aus der Box darf, machte in der Tat gleich das, was einen Torjäger auszeichnet. Die Iren fingen einen genialen Pass von Andrés Iniesta ab, trödelten dann jedoch herum, Torres ging energisch dazwischen, umkurvte den tölpelhaft wirkenden Stephan Ward und schoss den Ball mit brachialer Gewalt ins Netz. 3:47 Minuten waren gespielt - es war das schnellste Tor der spanischen EM-Geschichte. Beim Jubel zeigte der Schütze mit dem Zeigefinger auf sein Ohr. Ende der Diskussion. In der 74. Minute wurde er unter Applaus ausgewechselt.

Torres hatte zuvor offensichtlich Nachholbedarf. Während hinter ihm die Passmaschine wie geschmiert lief, rannte der Angreifer vorne kreuz und quer, riss Lücken, bot sich an, hatte weitere Chancen. Spanien war überlegen, ließ den Ball laufen, war in Strafraumnähe aber oft viel zu verspielt. Sie wollten den Ball ins Tor tragen, was immerhin noch Silva mit einem überlegten Schieber, erneut Torres und Fàbregas gelang. Trotzdem spiegelte die Torausbeute nicht im Geringsten die Dominanz der Spanier wider.

Und Trapattonis Iren? Waren Sparringspartner. Sie standen auf dem Platz - und hatten damit immerhin den besten Blick auf das spanische "Tiki-Taka". An den Ball, den ihre Gegenspieler bei strömendem Regen mit der gewohnten Geschwindigkeit über den nassen Rasen passten, kamen sie nur selten. Ihre Versuche, sich dem Tor von Iker Casillas zu nähern, wirkten zaghaft und wenig durchdacht. Zumeist waren sie damit beschäftigt, ihr Tor zu verbarrikadieren. Eine Sisyphos-Aufgabe.

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