Vor 18.800 Fans an einer ausverkauften Hafenstraße kassierte Rot-Weiss Essen am Sonntagnachmittag im DFB-Pokal eine unglückliche 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen den Hamburger SV.
Der Tenor nach dem Abpfiff war klar: Die RWE-Fans waren stolz auf ihr Team, welches aufopferungsvoll gekämpft und mutig nach vorne gespielt hatte. Einfache individuelle Fehler in der Defensive und eine starke HSV-Offensive besiegelten letztendlich jedoch das Ausscheiden der Essener.
Einer der besten Essener Spieler auf dem Platz war Torben Müsel. Der 24-Jährige war ballsicher, hatte viele gelungene Aktionen und präsentierte sich auch zweikampfstark - eigentlich keine Spezialdisziplin des gelernten Zehners, der gegen den HSV mit Vinko Sapina die Doppel-Sechs bildete:
"Ich spiele gerne auf der Zehn, so quasi als Freigeist. Im Pokal haben wir es aber anders gemacht im 5-2-3-System. Wir wollten erst einmal stabil stehen, alles wegverteidigen und dann auch nach vorne Akzente setzen. Für mich war es schon etwas Neuland, weil ich vielleicht erst ein oder zweimal überhaupt auf der Sechs gespielt habe. Ich habe mein Bestes gegeben", resümierte Müsel nach dem Schlusspfiff.
Dass sich im Essener Norden überhaupt ein packender Pokal-Fight über 120 Minuten entwickelte, daran hatte Müsel einen erheblichen Anteil. In der 41. Minute versenkte der 1,85-Meter-Mann einen Freistoß direkt ins Hamburger Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 - durch die HSV-Mauer. "Ich hätte den Ball schon gerne über die Mauer bekommen", betonte Müsel schmunzelnd.
Man hat gesehen, dass mit den Fans einiges möglich gewesen wäre. Leider haben wir uns zwei Tore selbst eingeschenkt. Das ist natürlich bitter. Von der Mentalität und Einstellung können wir uns nichts vorwerfen
Torben Müsel.
Der 24-Jährige weiter: "Das war schon etwas glücklich, weil die Mauer aufgegangen ist, aber Tor ist Tor. Das Spiel war ein ständiges Auf und Ab. Wir haben es ganz ordentlich gemacht. Man hat gesehen, dass mit den Fans einiges möglich gewesen wäre. Leider haben wir uns zwei Tore selbst eingeschenkt. Das ist natürlich bitter. Von der Mentalität und Einstellung können wir uns nichts vorwerfen. Da hat jeder 110 Prozent gegeben. Das wollen wir in der nächsten Woche gegen Aue auch auf den Platz bringen."