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CL: Kommentar
Verteidigen ist nicht verboten

Kommentar zum CL-Finale: Titel-Verteidiger
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Der FC Bayern hadert nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit dem Schicksal und der Spielweise des Gegners. Dabei hat Chelsea nichts Verbotenes gemacht.

Der Zettel mit den Statistiken zum Spiel glich einer Karikatur. Ganz oben prangte das nackte – und für alle Bayern-Freunde zudem grauenhafte – Ergebnis von 3:4 i.E. (1:1 n.V.). Direkt darunter war dann von 43:9 Torschüssen und 20:1 Eckbällen zu lesen. Zudem wies das Datenblatt ein Münchner Plus in Sachen Ballbesitz und gewonnenen Zweikämpfen aus.

Verteidigen ist nicht verboten

All das nahmen fast alle Fans, viele Berichterstatter, einige Spieler und ein Teil der Funktionäre zum Anlass, um sich im Jammern und Hadern minütlich zu übertreffen. Es sei der unverdienteste Champions-League-Sieger aller Zeiten. Chelseas Art Fußball zu spielen, sei eine Schande für den modernen Fußball und überhaupt habe eine derart destruktive Spielweise keinen Erfolg verdient, sie müsse vielmehr umgehend verboten werden.

Den Londonern wird das ganze Getöse herzlich egal sein und sie müssen beileibe kein schlechtes Gewissen haben. Im Gegenteil: Die „Blues“ können stolz sein, denn sie haben, im Gegensatz zu den Bayern, ihre Mittel perfekt genutzt. Erst gegen Barcelona, das wohl von keiner anderen Mannschaft hätte gestoppt werden können, und nun gegen den FCB.

Hochkonzentriert verteidigen, kämpfen bis zum Umfallen und auf den einen Moment lauern, das vergessen einige dieser Tage offenbar, ist nicht verboten. Es war sogar über viele Jahre eine Spielweise, die deutschen Mannschaften nachgesagt wurde. Bisher ist es noch keinem Team gelungen, den Champions-League-Titel zu verteidigen. Einen „Titel-Verteidiger“ gibt es jetzt aber doch.

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