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DEB-Team kämpft um den Klassenerhalt
"Sie sind hochkonzentriert und wollen sich zerreißen"

DEB-Team kämpft um den Klassenerhalt
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Vor dem ersten Auftritt der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Russland gegen Rekordweltmeister Kanada (heute, 14.15 Uhr) ist die Marschroute der von Bundestrainer Uwe Krupp betreuten Kufencracks klar. "Sie sind hochkonzentriert und wollen sich zerreißen, um den Klassenerhalt zu erreichen", betonte Franz Reindl, Generalsekretär des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB).

Auf ihre Aufgabe stimmt Krupp die junge und international unerfahrene Mannschaft in der 25. Etage des Cosmos Hotels in Moskau ein - mit Blick über Russlands Metropole. "Der Klassenerhalt ist das Ziel. Wenn wir das erreichen, wäre ich höchst zufrieden. Das wäre ein Supererfolg", formulierte der Bundestrainer. Auch wenn bei den Kanadiern die ganz großen Namen wie NHL-Scorerkönig Sidney Crosby fehlen - vor dem Vorrundenstart gegen den 23-maligen Titelträger ist Bundestrainer Uwe Krupp vor allem als Psychologe gefragt. "Die Jungen sind schon nervös", sagte der ehemalige NHL-Star: "Sie haben natürlich Angst, Fehler zu machen." Doch diese Angst will er seinen Spieler vor dem ersten Bully nehmen: "Ich werde ihnen sagen: Es ist okay, Fehler zu machen, das kostet nicht das Spiel." Routinier Sven Felski ergänzt: "Wir sind krasser Außenseiter, wir haben nichts zu verlieren." Gegen die "Ahornblätter" konnte die DEB-Auswahl nur 1996 in Wien ein WM-Spiel gewinnen (5:1). Ein Sieg käme einer Eishockey-Sensation gleich.

Zwölf Monate nach dem direkten Wiederaufstieg geht es aber in Moskau und im Vorort Mytischtschi, in dem die DEB-Auswahl ihre Spiele austrägt, um noch viel mehr. "Wir müssen auch das Fernziel Olympia im Auge behalten", mahnte Reindl. Um sich für Vancouver 2010 noch direkt zu qualifizieren, muss die deutsche Mannschaft bei den WM-Turnieren in Russland und im kommenden Jahr in Kanada ihren Weltranglisten-Platz deutlich verbessern: vom derzeit zwölften auf den neunten Rang. "Das können wir nur durch zwei gute Weltmeisterschaften erreichen", sagte Reindl. Die große Aufgabe vertraut Krupp einer Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 24,6 Jahren und nur acht WM-erfahrenen Profis an. "Unsere guten deutschen Spieler sind jung", sagte der Bundestrainer, der seit seinem Amtsantritt im Dezember 2005 unter anderem die Routiniers Jan Benda, Klaus Kathan und Tino Boos aussortierte, weil sie seinen Ansprüchen nicht genügten. "Der Spielertyp, den ich suche, ist läuferisch stark, technisch stark, fit, taktisch geschult. Er kann unser System umsetzen. Er ist besser groß als klein, nicht ängstlich und kann hart spielen."

So stehen insgesamt 17 Spieler im 25-köpfigen Kader, die jünger als 26 Jahre sind, nur der Mannheimer Martin Ancicka und der Berliner Sven Felski (beide 32) sind jenseits der 30. Weil die NHL-Profis Olaf Kölzig, Marco Sturm und Dennis Seidenberg ihre Teilnahme absagten und zudem die WM-erprobten Verteidiger Sascha Goc, Andreas Renz und Stefan Schauer verletzt passen mussten, blieb Krupp kaum eine andere Wahl. "Wo sind die Alternativen?", fragte er rhetorisch. Auch wenn die Generalprobe mit 1:5 gegen die Schweiz verloren ging, sieht sich Krupp mit seinem Team für die Aufgaben gegen Kanada, Ex-Weltmeister Slowakei und vor allem den direkten Konkurrenten Norwegen gerüstet. Die ersten Drei jeder Gruppe ziehen in die Zwischenrunde ein. Der Kader sei "bewährt in der Offensive, alle vier Reihen können Tore schießen. Er ist robust in der Defensive, wir können hart spielen und wenig Chancen zulassen. Und wir haben drei gute Torhüter."

Auf der Position zwischen den Pfosten könnte es kurz vor dem WM-Start noch eine Änderung geben. Sollten Thomas Greiss und Dimitri Pätzold mit den Worcester Sharks in den AHL-Playoffs frühzeitig ausscheiden, könnte einer von beiden noch zum WM-Team stoßen.

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