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Vierschanzentournee
Deutsche Adler hoffen auf Höhenflug

Vierschanzentournee: Adler hoffen auf Höhenflug
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Bei der heute beginnenden Vierschanzentournee sind die deutschen Skispringer nur Außenseiter. Bundestrainer Werner Schuster träumt von einem Top-10-Resultat.

Flügellahme Außenseiter statt atemberaubende Überflieger: Wenn heute in Oberstdorf die 59. Vierschanzentournee beginnt, wird man die deutschen Skispringer vergeblich auf dem Siegertreppchen suchen. Der Truppe um den völlig außer Form springenden Vizeweltmeister Martin Schmitt geht es beim Grand Slam der Skispringer eher darum, die Weltspitze nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Der haushohe Favorit ist Thomas Morgenstern, den eine Handvoll Topstars jagt.

"Natürlich würden wir lieber als Favoriten anreisen. Aber mit einem guten Start kann uns die eine oder andere Überraschung gelingen", sagt Bundestrainer Werner Schuster. In der Woche vor Weihnachten bat der Österreicher seine Athleten zum Sonderlehrgang auf die Oberstdorfer Schattenbergschanze, damit sich seine "Skihüpfer" beim Auftakt vor 25.000 Fans nicht völlig blamieren: "Der Fokus lag auf dem Techniktraining. Es ging darum, ein Gefühl für den Sprung aufzubauen und zu festigen."

Dieses Gefühl ist im sensiblen Skispringen essenziell, und in Schmitt und Michael Uhrmann ließen es in der bisherigen Saison ausgerechnet zwei Eckpfeiler der vergangenen Jahre vollkommen vermissen. Lediglich der junge Severin Freund brachte konstante Leistungen und dürfte momentan der einzige sein, der in die Top 10 springen kann. In Engelberg überraschte zudem Rückkehrer Stephan Hocke als Fünfter. "Das zeigt, das wir auf dem richtigen Weg sind", sagt Schuster.

Hoffnungen ruhen auf der Jugend Der Bundestrainer ging in Engelberg auf Distanz zu seinen Routiniers. Er werde sich vermehrt mit den Jungen beschäftigen, denn die hörten noch anders zu. "Speziell auf der ersten und zweiten Tournee-Station müssen alle Farbe bekennen. Da wird knallhart ausgesiebt", sagt Schuster. Da gehe es nicht mehr um Namen. Die besten Sieben kommen weiter: "Egal, wer das ist."

Schusters Jugendstil mag richtig sein, doch der von ihm vorgegebene Weg ist unbestritten auch sehr lang. Obwohl alle Weltcupstarter mit Simon Ammanns Wunderbindung unterwegs sind und die Weltspitze dadurch viel enger zusammengerückt ist, sind die Deutschen noch weit vom Podium entfernt. "Die Favoriten sind andere", sagt Schmitt und nennt Namen: "Es wird ein heißer Kampf zwischen Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Ammann und Adam Malysz."

Morgenstern in der Favoritenrolle

Weltcupspitzenreiter Morgenstern geht mal wieder als Favorit in die Tournee, gewonnen hat sie der Österreicher noch nie. "Ich darf auch Fehler machen. Es gibt keine Verpflichtung, dass ich alles gewinnen muss", sagt Morgenstern und fährt ganz bewusst ein Schutzschild hoch. Das soll ihn vor allem vor den Angriffen von Titelverteidiger Kofler und Überflieger Ammann schützen. "Ich bin mental besser drauf denn je. Ich freue mich auf diese zehn Tage", sagt der viermalige Olympiasieger aus der Schweiz.

Von Siegen oder gar glanzvollen Auftritten wie den vier Triumphen von Sven Hannawald 2001/2002 träumt man im deutschen Lager nur. "Unser Anspruch ist es, einen Springer in die Top 10 zu bringen. Und das ist auch möglich", sagt Schuster. Dabei wird er Uhrmann und Schmitt kaum im Sinn haben, auch wenn er immer wieder betont, dass man die einstigen Vorflieger noch brauchen werde.

Privattraining für Uhrmann ohne Erfolg Uhrmann stieg schon nach den drei Auftaktstationen in Finnland und Norwegen aus dem Weltcup aus, um auf der kleinen Schanze im heimischen Rastbüchl an den Grundlagen zu arbeiten. Genützt hat es bisher wenig, bei seiner Rückkehr in Engelberg stand er in drei Springen nur einmal im Finale.

Schmitt fuhr gar nicht erst in die Schweiz, sondern schob nach einem ebenso verkorksten Saisonstart in Lillehammer Sonderschichten mit Co-Trainer Christian Winkler. Seine Form ist momentan das größte Rätsel im deutschen Team. Der Star von einst ist die große Unbekannte.

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