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Formel 1: Unglaublich
Vettel macht WM-Wunder wahr

Formel 1: Vettel macht WM-Wunder wahr
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Sebastian Vettel hat die Überraschung perfekt gemacht und sich in Abu Dhabi den WM-Titel gesichert. Fernando Alonso (Ferrari) enttäuschte als Siebter.

Sebastian Vettel ist am Ziel seiner Träume angelangt und hat eine perfekte Punktlandung auf dem WM-Thron hingelegt. Mit dem Sieg beim Großen Preis von Abu Dhabi hat sich der Red-Bull-Pilot im heißesten WM-Showdown der Geschichte als zweiter Deutscher nach Michael Schumacher und jüngster Pilot aller Zeiten zum Formel-1-Weltmeister gekrönt. Der bisherige Spitzenreiter Fernando Alonso im Ferrari patzte im entscheidenden Moment und kam nicht über Rang sieben unmittelbar vor Vettels ebenfalls geschlagenem Teamkollegen Mark Webber hinaus.

In Tränen aufgelöst schluchzte Vettel ins Mikrofon: "Thank you boys, Weltmeister." Immer wieder schüttelte er den Kopf, fasste mit beiden Händen an den Helm, freudetrunken, völlig aufgedreht. Nach einer Saison mit unzähligen Aufs und Abs schaffte der junge Mann aus Heppenheim genau im richtigen Moment den Sprung auf Platz eins - zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere. Genau 2324 Tage nach Schumachers siebtem und letzten WM-Titel 2004 in Magny-Cours erklang in der Formel 1 wieder die deutsche Nationalhymne für einen Weltmeister.

Vettel fuhr von der Pole Position ein perfektes Rennen und holte sich seinen fünften Saisonsieg. Am Ende hatte er mit 256 Punkten vier Zähler Vorsprung vor dem untröstlichen Alonso (252), dem neben einem schwachen Start ausgerechnet eine in der ersten Runde von Schumacher ausgelöste Safety-Car-Phase einen Strich durch die Titelrechnung machte. An dem früh mit neuen Reifen bestückten Renault-Piloten Witali Petrow kam er danach nicht mehr vorbei. Auf WM-Rang drei landete schließlich Webber (242) vor Hamilton (240).

Vettels Krönung einer sensationellen Saison

Für Red Bull war Vettels Triumph in der Fahrerwertung sieben Tage nach dem erstmaligen Gewinn der Konstrukteurs-WM die Krönung einer herausragenden Saison. Vettel, für den der zehnte Sieg seiner Karriere der wichtigste war, löste mit 23 Jahren, 4 Monaten und 11 Tagen den in Abu Dhabi zweitplatzierten Lewis Hamilton als jüngsten Champion der Formel-1-Geschichte ab. Der Brite war bei seinem Erfolg 2008 rund fünf Monate älter als Vettel.

Hinter Hamilton komplettierte sein McLaren-Kollege Jenson Button als Dritter das Podium. Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der wie Petrow schon in der ersten Runde neue Reifen geholt hatte, kam durch diesen Strategiecoup zum Saisonabschluss noch einmal auf Rang vier. Nick Heidfeld als Elfter, Adrian Sutil auf Rang 13 und Nico Hülkenberg auf Position 16 verpassten die Punkteränge. Neben Schumacher schied auch Timo Glock aus.

Beim Start behauptete Vettel souverän seine Pole Position gegen Hamilton, Alonso dagegen verlor das Duell gegen Button und versuchte vergeblich, ihm den Weg auf den dritten Rang zu verbauen. Der Spanier hatte danach als Vierter direkt Webber im Nacken.

"Schumi" steigt in erster Runde aus

Schon nach wenigen hundert Metern sorgte dann ausgerechnet Schumacher im 250. Rennen eines Mercedes-Safety-Cars auch für dessen 135. Einsatz. Nach einem Dreher kam er entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen, der Italiener Vitantonio Liuzzi konnte mit seinem Force-India-Mercedes nicht mehr ausweichen und prallte fast frontal gegen Schumachers Silberpfeil. Als das Rennen zur sechsten Runde wieder freigegeben wurde, behielt Vettel souverän die Führung.

Alonso verlor seinen Verfolger Webber dann schon nach der 11. Runde aus dem Rückspiegel. Nachdem der Australier zwei Runden zuvor mit dem rechten Hinterrad eine Leitplanke berührt hatte, kam er frühzeitig zum Reifenwechsel an die Box und fiel zunächst auf Rang 16 zurück. In der Folge verlor er wertvolle Zeit hinter dem Toro Rosso des Spaniers Jaime Alguersuari und kam daher ein paar Sekunden zu spät, als Alonso in Runde 15 seine Reifen wechseln ließ und knapp vor Webber auf die Strecke zurückkam.

Alonso im Pech

Allerdings hatte Alonso plötzlich das Problem, dass durch die Stopps in der ersten Runde neben Rosberg auch Renault-Pilot Witali Petrow vor ihm war. "Ich weiß, du gibst dein Bestes, aber sieh zu, dass du an Petrow vorbeikommst", funkte Alonsos Renn-Ingenieur ihm ins Cockpit. Wenig später wäre Alonso fast ins Heck des Renault geprallt und musste durch eine Auslaufzone ausweichen. Er blieb aber noch vor Webber.

An der Spitze ging Hamilton in der 23. Runde in die Box, Vettel folgte eine Runde später und blieb nicht nur vor Hamilton, sondern im Gegensatz zu dem Briten auch vor Kamui Kobayashi und Robert Kubica, die noch keine Reifen gewechselt hatten. Kobayashi passierte er noch schnell. Aber bis Hamilton nach für ihn gefühlten Ewigkeit auch an Kubica vorbei war, hatte sich Vettel bereits beruhigend abgesetzt und auch die Führung zurückerhalten, als Button in der 39. Runde auch seinen Boxenstopp absolviert hatte. Der entthronte Champion reihte sich hinter Teamkollege Hamilton wieder im Feld ein. Vorne hatte Vettel freie Fahrt.

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