Die Westfalenliga 2 hat einen neuen Spitzenreiter. Concordia Wiemelhausen sprang mit einem 4:1-Heimsieg über den SC Neheim am Sonntag auf den direkten Aufstiegsplatz.
Für die Bochumer war es bereits der vierte Erfolg in Serie, als einziges Team sind sie nach sieben Spieltagen noch ungeschlagen. Eine Entwicklung, mit der nach der zeitweise von Abstiegssorgen geprägten Vorsaison und dem großen Umbruch im Sommer nicht zu rechnen war.
"Es ist eine schöne Momentaufnahme, wir hatten den perfekten Monat", sagt Nick Ruppert. Der Mittelfeldmann kam im Sommer aus Horsthausen zur Concordia - und sorgte beim 4:1 gegen Neheim mit einem spektakulären Treffer für Aufsehen.
Bei einem Freistoß kurz hinter der Mittellinie bemerkte der 24-Jährige, dass der Neheimer Torhüter bis auf die Höhe der Strafraumkante vorgerückt war. Ein kurzer Anlauf, ein platzierter Abschluss - und der Versuch aus rund 45 Metern schlug unhaltbar im Tor ein. (Hier sehen Sie den Treffer)
"Ein Tor des Jahres", freute sich Trainer Carsten Droll anschließend gegenüber der WAZ. Und der gefeierte Torschütze selbst erklärte tags darauf bei RS: "Ich hab das ganze Spiel über gesehen, dass der Torwart des Gegners sehr weit vor dem Tor stand. Ich habe das als kleine Provokation empfunden, denn ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder so ein Ding gebracht."
Schon früher im Spiel hatte Ruppert versucht, den SCN-Keeper aus der Distanz zu überwinden. Beim Stand von 3:0 in der 64. Minute ermutigte Mitspieler Sebastian Schmerbeck die Nummer zehn der Wiemelhäuser erneut.
"Ich habe sofort gemerkt, dass ich den Ball gut getroffen habe. Der Torwart hat erstmal entspannt reagiert, der Gegner war auch gar nicht mehr so richtig wach - vielleicht hatten sie schon ein bisschen abgeschlossen mit dem Spiel", erklärte Ruppert, der sich selbst überraschte: "Ich hatte im Spiel gar nicht wahrgenommen, dass die Distanz so groß war."
Da der FC Iserlohn im Parallelspiel verlor, konnte die Concordia neben dem Traumtor über die Tabellenführung freuen. Das Ziel des Vereins sei nach den durchwachsenen Vorjahren aber weiterhin der Klassenerhalt, so Ruppert - wenngleich er persönlich bestenfalls auf einen Platz in den Top-Fünf schielt.
Als Grund für den aktuellen Erfolg sieht der Ex-Wattenscheider den Mannschaftsgeist. "Wir haben zwar viele Neuzugänge, aber sind jetzt schon ein eingeschworener Haufen - nicht nur im Spiel und Training, sondern auch privat." Vor dem Gastspiel beim Holzwickeder SC betont Ruppert: "Wir müssen den aktuellen Flow mitnehmen, dann können wir jeden schlagen."