Zumal mit dem Aufsteiger FSV Werdohl ein Team zu Gast war, dass in den letzten Wochen aus fünf Partien nur magere vier Zähler ergattern konnte.
Entsprechend optimistisch, aber auch fordernd war die Ansage von Wickedes Coach Marko Schott vor Anpfiff. „Wir müssen die beiden Siege jetzt auch mal veredeln, damit wir die nächsten Wochen befreit aufspielen können.“ Sein Gegenüber Uli Sauerborn erwartete hingegen „ein Spiel auf Augenhöhe“. Doch beide sollten sich täuschen.
Zumindest 30 Minuten lang. Denn was die Westfalia in der Anfangsphase bot, war absolut ligauntauglich. Kein Zweikampfverhalten, keine Ordnung und ganz, ganz wenig Laufbereitschaft. „Ich verstehe das nicht. Wir konnten doch wirklich mit breiter Brust auftreten, doch stattdessen traben wir mit gesenkten Köpfen über den Platz. Keine Ahnung warum“, rätselte Schott anschließend.
Dass seine Elf da noch nicht hoffnungslos zurücklag, verdankte sie zum einen Schlussmann Daniel Limberg und zum anderen der desolaten Chancenverwertung der Gäste aus dem Sauerland. Denn anstelle eines 0:3 oder 0:4 aus Wickeder Sicht stand zum Pausenpfiff nur ein schmeichelhaftes 0:1. Den Treffer markierte FSV-Angreifer Ömer Sönmez nach Vorarbeit seines Sturmpartners Damiano Intravaia (29.). „Zu diesem Zeitpunkt muss die Partie eigentlich zu unseren Gunsten entschieden sein“, ärgerte sich Sauerborn anschließend zu Recht. „Aber das haben schon die letzten Wochen gezeigt: Wir sind einfach nicht kaltschnäuzig genug.“
So kam es wie es kommen musste: Mit deutlich mehr Entschlossenheit, dem böigen Wind im Rücken und einer frischen Kraft, Christian Fröse, hatte die Westfalia die Partie plötzlich im Griff, ohne allerdings vor gefährlichen Werdohler Kontern gefeit zu sein. Da die Gäste davon aber keinen nutzten, konnte Sebastian Didion per Kopf den verdienten Ausgleich erzielen (74.). Und nur eine Minute später schlug dann das Pendel endgültig zu Gunsten der Heimelf aus: Benedikt Zwahr zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern um die Mauer ins kurze Eck (75.). Damit waren die Gäste praktisch geschlagen. Der schöne Schlenzer von Teotz (86.) und der Kopfball von Fröse (90.) zum Endstand von 4:1 waren nur Ergebnis-Kosmetik. „Nach der Halbzeit sind wir insgesamt ganz anders aufgetreten“, hatte Schott eine deutliche Verbesserung der Einstellung seiner Elf nach dem Wechsel festgestellt. „Dennoch ist der Sieg zwar verdient, aber wohl zu hoch ausgefallen.“