Samir Habibovic konnte es nicht fassen. Wie ein unzähmbares Raubtier tigerte der Trainer des Hombrucher SV am Spielfeldrand entlang. Nicht nur er konnte es nicht verstehen, wie seine Mannschaft dieses Spiel beim SC Hassel mit 2:3 verlieren konnte.
Paul Fudala hatte die Gäste aus Dortmund bereits in der fünften Minute in Führung geschossen. Die Gelsenkirchener konterten schnell mit dem 1:1 durch Hilal Ali Khan, doch damit meldeten sie sich bis zur verrückten Schlussphase vom Geschehen ab. Kenan Doric hätte Hombruchs Held werden können. Vor der Pause eingewechselt, hatte der frühere Schermbecker zwischen der 52. und 85. Minute in vier Szenen einen Treffer auf dem Fuß.
Den schaffte zwar Mohamed Lmcademali in der besten Phase des HSV, doch die drückende Überlegenheit reichte am Ende noch nicht einmal zu einem Punktgewinn im Kellerduell. Hassels Eric Yahkem stach den Hombruchern mit seiner ersten beiden Pflichtspieltreffern zum 2:2 und 3:2 tief ins Herz. „Es ist leider nicht das erste Mal so, dass wir uns viele Chancen erarbeiten und dann mit leeren Händen dastehen“, stöhnte Habibovic. „Wir haben hier sehr unglücklich und auch unverdient verloren.“
Sein Kollege Christoph Schlebach sah das genau so. Letztlich war es ihm aber „egal, wie wir die Punkte geholt haben“. Nach fünf Partien in Folge ohne Sieg und mit nur drei Zählern auf dem Konto haben sich die Grün-Weißen durch den Zittersieg ein wenig von der Abstiegsregion befreien können. „Bei uns war der Druck zu spüren. Das frühe Gegentor hat uns zusätzlich verunsichert, und auch wenn wir rasch das 1:1 erzielen konnten, waren die Spieler nervös“, analysierte der SCH-Coach.
Trotz des wichtigen Dreiers gegen einen direkten Konkurrenten aus der unteren Tabellenregion ist in Hassel nicht alles eitel Sonnenschein. Obwohl Schlebach aufgrund der Verletzungen von Routinier Alexander Kaul (ständige Wadenprobleme, die am Dienstag per Kernspintomografie untersucht werden) und Bastian van den Boom (Muskelfaserriss) nur drei Feldspieler auf der Bank hatte, verzichtete er auf den Einsatz von Sükru Bayar. „Ich habe ihn für dieses Spiel suspendiert, weil am Freitag im Abschlusstraining etwas vorgefallen war, das ich so nicht akzeptieren kann“, erklärte der 43-Jährige, In Ennepetal darf er sich wieder bewähren.
Ein Chance, sein währes Können zu beweisen, möchte auch Andreas Braun nutzen. Der HSV-Keeper ließ vor dem 2:2 durch Yahkem den Ball im Luftduell mit Hassels Kapitän Simon Talarek fallen, es war die Wende in dem teils dramatischen Match.