Doch nach den ersten Begegnungen in der Westfalenliga lässt sich beim Blick auf das Ranking eine gewisse Überraschung nicht leugnen: Aus den ersten sieben Partien sammelte das Team von Trainer Holger Wortmann nur zehn Zähler ein, das 1:1 am letzten Sonntag beim Hövelhofer SV war die vierte Punkteteilung in Serie. „Durchwachsen“ nennt der Coach das und bilanziert: „Wir haben ja nur einziges Mal verloren, das ist völlig okay. Das Problem sind die vielen Unentschieden.“
Dass seine Elf die Siege noch nicht mit der Selbstverständlichkeit eines kommenden Meisters einfährt, führt der 43-Jährige nicht so sehr auf die zahlreichen Neuzugänge und mögliche Integrationsprobleme zurück. „Ich hatte schon relativ früh das Gefühl, dass die Jungs zusammenpassen“, erklärt der HSV-Übungsleiter. Vielmehr erfordere die neue Spielklasse auch eine neue Mentalität: „In der NRW-Liga ging es der Mannschaft erst einmal darum, nicht zu verlieren. Jetzt geben gegen uns alle Gegner zehn Prozent mehr als sonst, weil wir der Favorit sind. Das ist eine neue Denke, die in die Köpfe der Jungs muss.“
Hinzu kommt, dass die Spielvereinigung zuweilen mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat. Dies ist nicht zuletzt dem ein oder anderen Pokalauftritt unter der Woche geschuldet. „Gegen den SC Wiedenbrück (0:3, d. Red.) haben wir ein überragendes Pokalspiel gezeigt und sind von allen gelobt worden. Aber ich hatte hinterher drei Verletzte“, klagt Hamms Fußball-Lehrer und ergänzt: „Da wäre es mir fast lieber, wenn wir schlecht spielten und alle fit blieben.“ Verständlich daher, dass Wortmann vergangene Woche nach dem Kreispokal-Viertelfinale in Weddinghofen (3:0, d. Red.) entgegnete: „Es reicht jetzt erst einmal mit den Pokalpartien.“
Trotz dieser schwierigen Umstände bewahrt sich der Trainer seinen Optimismus: „Ich denke ja positiv und frage mich nicht: Was, wenn wir verlieren?“ Die Tabelle interessiert ihn vorerst nur am Rande. „Ich weiß übrigens gar nicht, auf welchem Tabellenplatz wir stehen. Ich achte nur auf den Punkteabstand zur Spitze“, verrät der Ex-Lippstädter.