Nach drei Siegen in Folge musste Alemannia Aachen eine überraschende 0:2-Niederlage beim 1. FC Bocholt hinnehmen. Für Fuat Kilic blieben die drei Punkte auch zurecht am Hünting. „Wir waren selbst überrascht, dass wir diese Intensität, die uns eigentlich ausmacht, nicht auf den Platz bringen konnten. Bocholt hat uns den Schneid abgekauft, ganz klar. Die waren griffiger, williger, gieriger. Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden“, analysierte der Aachener Trainer.
Die Alemannia musste ihre Elf auch verletzungsbedingt ein wenig umstellen. Alexander Heinze und Tim Korzuschek, die zuvor eine wichtige Rolle spielten, waren nicht dabei. Jannik Mause war nach einer Grippe noch nicht bei 100 Prozent. Auch wenn es natürlich Verluste für die Aachener waren, sah Kilic darin keinen Grund für den Auftritt seines Teams. „Wir haben Spieler, die den Anspruch haben, in der ersten Elf zu spielen. Dementsprechend haben sie gestern die Chance dazu bekommen. Es geht nicht um einzelne Spieler, sondern um die Mannschaft. Wir haben als Mannschaft nicht funktioniert“, stellte der Coach klar. „Auch eine gewisse Arroganz hat dazu beigetragen, dass wir einfach verloren haben.“
Ich hoffe, dass die Jungs verstanden haben, egal gegen welchen Gegner man spielt, dass man niemals die Basics vernachlässigen kann.
Fuat Kilic
Der Zeitpunkt für diese Niederlage hätte schlechter kaum kommen können. Schließlich ist in der nächsten Woche der Spitzenreiter Preußen Münster zu Gast. „Es ist natürlich sehr schade. Du hättest mit dem vierten Sieg nochmal einen riesigen Sprung machen und dich im oberen Tabellenbereich festsetzen können“, ärgerte sich der 49-Jährige. „Vor allem vor Münster wäre es nochmal ein wichtiges Zeichen gewesen. Fakt ist, wir haben es nicht geschafft. Münster wird wieder ein ganz anderes Spiel. Klar, vor heimischem Publikum.“
Kilic erwartet, dass seine Mannschaft dann auch eine andere Einstellung an den Tag legt. „Ich hoffe, dass die Jungs verstanden haben, egal gegen welchen Gegner man spielt, dass man niemals die Basics vernachlässigen kann. Die Laufintensität, Laufbereitschaft, Zweikampfbereitschaft, in beide Richtungen diszipliniert zu arbeiten, das ist das, was uns in der Vergangenheit stark gemacht hat.“
Kilic will gegen Münster „wieder unser Gesicht zeigen.“
Neben einer anderen Einstellung auf dem Platz würde sich Kilic auch über große Unterstützung auf den Rängen freuen. „Klar hoffen wir, dass zahlreiche Fans kommen. Wir hätten gerne gewonnen, dass wir noch mehr Zuschauer an den Tivoli einladen durch die Ergebnisse. Das hat nicht geklappt“, haderte er. „Aber Fakt ist, dass wir natürlich zuhause ungeschlagen bleiben wollen, dass hoffentlich der letzte verstanden hat, worauf es ankommt und dass wir gegen Münster wieder unser Gesicht zeigen.“
Den freien Sonntag nutzte Kilic übrigens, um den übernächsten Gegner unter die Lupe zu nehmen. Der Alemannia-Coach sah sich im Südstadion das 1:1 zwischen Fortuna Köln und Rot Weiß Oberhausen an.