Beim Testspiel in Viktoria Köln hatte Christian Neidhart eine Überraschung parat. Der Trainer von Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen setzte Jose-Enrique Ríos Alonso als Rechtsverteidiger ein – Sandro Plechaty musste dafür zunächst auf der Bank Platz nehmen. Die Innenverteidigung bildeten der wiedergenesene Leistungsträger Daniel Heber und Felix Herzenbruch.
Gegen den SV Meppen (1:2) probierte der RWE-Coach Ríos Alonso noch als Sechser aus, doch dieses Experiment ging nicht auf. Der 21-Jährige, der einer der besten Essener der Hinrunde war, leistete sich mehrere unnötige Ballverluste und leitete so auch das zweite Tor für den Gegner ein. Nach der 2:4-Niederlage in Köln bleibt festzuhalten: Der zweikampfstarke Sommerzugang ist in der Innenverteidigung am besten aufgehoben, wo er in der Hinrunde starke Leistungen zeigte. Nach dem Abpfiff erklärte Neidhart, warum er Ríos Alonso als Rechtsverteidiger aufbot: "Wir haben nicht so viele Alternativen, wenn Sandro mal ausfällt. David Sauerland ist nach seiner Verletzung noch weit davon entfernt. Deswegen haben wir etwas probiert. Dafür sind die Vorbereitungsspiele auch da."
Krasniqi hat eine Fußprellung, die ist schmerzhaft. Ich hoffe aber, dass er am Dienstag wieder normal ins Training einsteigt.
Christian Neidhart über Erolind Krasniqi.
Sauerland stand in Köln zumindest im Kader. Neuzugang Fabian Rüth (Adduktoren), Offensivspieler Erolind Krasniqi (Fußprellung) und Michel Niemeyer (muskuläre Probleme/Adduktoren) schafften es nicht, rechtzeitig fit zu werden: "Rüth hat etwas Adduktorenprobleme. Das hängt auch mit den Wetterbedingungen zusammen. Ich denke nicht, dass es eine lange Geschichte wird. Krasniqi hat eine Fußprellung, die ist schmerzhaft. Ich hoffe aber, dass er am Dienstag wieder normal ins Training einsteigt", betonte Neidhart. Wenn alles normal verläuft, ist Krasniqi wieder eine Option für den Restrunden-Auftakt gegen den Tabellenzweiten Wuppertaler SV am kommenden Sonntag (14 Uhr).
Für Niemeyer, der nach seiner langwierigen Sehnenverletzung endlich durchstarten wollte, ist es dagegen ein weiterer Rückschlag. Beim ehemaligen Zweit- und Drittliga-Profi ist Geduld gefragt. Das bestätigte der RWE-Coach: "Die erste Vorbereitungswoche sah richtig gut aus. Da waren wir froh, dass er wieder auf dem Platz stand. Er hat aktuell leider leichte Adduktorenprobleme. Da macht es keinen Sinn, dass er sich durchquält, sondern er muss sich auskurieren. Es ist immer schwierig, wenn man aus so einer langen Verletzung kommt."