Umleitung Niederrheinpokal: Mit einem Erfolgserlebnis im Achtelfinale bei der SSVg Velbert (So., 15 Uhr, Christopeit-Sportarena) möchte Rot-Weiss Essen wieder in die Spur kommen, die man vor nunmehr fünf Spieltagen in der Regionalliga verlor, solange wartet das Team von Trainer Karsten Neitzel auf einen Sieg.
„Wir sollten uns nicht zu viele Negativgedanken machen, auch wenn wir zuletzt gerade in der ersten Halbzeit gegen Aachen zu wenige Torchancen kreiert haben“, ist RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas dennoch guter Dinge. Der Druck solle von der Mannschaft genommen werden, sie möge weiter mit Lust Fußball spielen. Und man habe zuletzt schon den Eindruck gehabt, mit der Tabellenführung im Rücken habe die Mannschaft auf einmal etwas zu verlieren gehabt. Lieber solle sich die Mannschaft auf ihre Stärken konzentrieren, die in den ersten Partien ja durchaus zum Tragen kamen.
Und schließlich können die Essener beim ambitionierten Oberligisten wieder den Turbo dazuschalten: Kai Pröger darf nach seiner Rotsperre endlich wieder mitwirken und ist „heiß wie Frittenfett“. Dass sich dadurch eine andere Durchschlagskraft im zuletzt nicht gerade üppig mit Toren gesegneten Angriff (zweimal ohne Treffer) einstellen wird, versteht sich von selbst.
Harenbrock und Jansen auf dem Weg der Besserung
Denn so ganz haben die Rot-Weissen eine goldene Ernte im Oktober noch nicht aus den Augen verloren: Immerhin befindet sich Marcel Platzek seit Donnerstag wieder im Lauftraining, Mitte nächster Woche soll die individuelle Ballarbeit dazugekommen, für ein Comeback am nächsten Samstag gegen Spitzenreiter Viktoria Köln besteht bei den Verantwortlichen eine Resthoffnung. „Immer unter der Voraussetzung, dass der Fuß keine Reaktion zeigt, da werden wir nichts riskieren“, dämpft Lucas allzu hohe Erwartungen. Auch Cedric Harenbrock macht alles schon wieder mit dem Spielgerät, vermeidet aber Zweikämpfe, hier wird es noch bis Ende des Monats dauern. Und Stürmer David Jansen soll in 14 Tagen wieder soweit sein, so dass Neitzel bald wohl ein Luxusproblem bekommt.
Alles Zukunftsmusik, die Hürde in Velbert wird schwer genug, auch wenn das Team von Trainer Alexander Voigt momentan ebenfalls keine gute Saisonphase durchlebt. Das letzte Heimspiel gegen Baumberg ging mit 1:3 verloren, die peinliche 1:2-Niederlage im Derby gegen den SC Velbert wirkt da auch noch nach. „Das Spiel passt mir ehrlich gesagt gar nicht in den Kram“, so Voigt, der ebenfalls auf einige wichtige Stammkräfte verzichten muss, aber immerhin den zuletzt rotgesperrten gefährlichen Leroy Jacques Michels wieder dabei hat. Und es soll nicht verschwiegen werden, dass die Velberter in der Runde zuvor den Titelverteidiger RWO im Niederrheinstadion eliminiert haben. Nun ein Sieg gegen RWE – und an der Sonnenblume ist die Welt wieder in Ordnung.
Autor: Ralf Wilhelm