Krise in Aachen

Rückendeckung für Trainer Kilic

Was ist nur mit der Alemannia los? Vor der Saison wurden die Aachener trotz einer nahezu komplett ausgetauschten Mannschaft zu den Mitfavoriten gezählt. Nun wurde in nur wenigen Wochen aus einem ambitionierten Team eine Mannschaft, die ums sportliche Überleben kämpfen muss und am Wochenende auf dem heimischen Tivoli nur hauchdünn an einer Blamage vorbeischrammte. Denn ein 2:2-Remis gegen Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn in allerletzter Sekunde kann und darf nicht der Anspruch des Ex-Bundesligisten Alemannia Aachen sein.

Aachens Trainer Fuat Kilic (45) platzte nach der desolaten Vorstellung seiner Schützlinge der Kragen. "Wir hatten Schiss in der Hose, das war ein Versteckspiel! Das war eine beschämende Vorstellung", wetterte der Fußballlehrer.

Nun bezieht Martin vom Hofe, Geschäftsführer bei Alemannia Aachen, Stellung zur aktuellen sportlichen Lage.

Martin vom Hofe, wie würden Sie die aktuelle Lage beschreiben?

Wir sind alle unzufrieden. Dazu gehören die Mannschaft, das Trainerteam, die Verantwortlichen, alle Mitarbeiter und natürlich unsere Fans. Wir haben uns natürlich einen ganz anderen Saisonstart erhofft. Aber ich will zu diesem Zeitpunkt auch nicht alles schlechtreden.

Wie meinen Sie das?

Wir haben eine komplett neue Mannschaft, die sich erst finden muss. Das war uns natürlich auch klar. Jetzt sind wir erst am 8. Spieltag angelangt, haben zwar nur sieben Punkte, sind aber auch seit fünf Spielen ungeschlagen. Klar: Bei der Drei-Punkte-Regel kann man sich für einen Sieg und vier Unentschieden nicht viel kaufen. Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft in die Spur kommen und Siege einfahren wird.

Mit Fuat Kilic als Trainer?

Natürlich! Da gibt es überhaupt keine Diskussionen. Fuat macht einen hervorragenden Job und ist, wie eben gesagt, seit fünf Spielen ohne Niederlage. Der Trainer sitzt fest im Sattel.

Was erwarten Sie von der Mannschaft am Wochenende beim 1. FC Köln II?

Kampf, Herz und Leidenschaft. Tugenden, die man im Abstiegskampf benötigt. In diesem stecken wir jetzt. Vielleicht können wir uns ja mit zwei, drei Siegen in Serie schnell befreien. Das muss unser Ziel sein.

Während es bei der Alemannia nicht läuft, steht Rot-Weiss Essen auf Platz zwei. Wie verfolgen Sie Ihren Ex-Klub? Ich verfolge das Geschehen rund um RWE natürlich sehr interessiert. Aber aktuell kann ich mich für Essen nicht so recht freuen, weil wir unsere eigenen Probleme haben. Trotzdem gönne ich dem Klub alles Gute. Aber ich würde jetzt lieber mit der Alemannia in der Lage von Rot-Weiss sein.

Autor: Krystian Wozniak