SF Lotte

Schwere Vorwürfe gegen RWE

Ganz im Gegenteil. „Es hat ein Betrug stattgefunden. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wie die RWE-Verantwortlichen diese ganze Sache verharmlosen. Es ist kein Insiderwissen weitergegeben worden. Hier hat ein Betrug stattgefunden“, poltert Lottes Coach auch noch am Mittwoch in Richtung Essen.

Die Lotter fühlen sich „beschissen und betrogen“, deshalb haben die Sportfreunde mittlerweile auch offiziell Einspruch gegen die Spielwertung Rot-Weiss Essen gegen Borussia Dortmund II (0:4) eingelegt und einen Antrag auf eine Aufnahme als 21. Mannschaft in die Dritte Liga gestellt. „Einige RWE-Spieler haben einen Tag vor dem Spiel gegen den BVB II Beträge gegen ihre eigene Mannschaft gewettet und ihrem Bekanntenkreis geraten, ihr gesamtes Vermögen auf Dortmund setzen zu können. Dafür gibt es Zeugen“, sagt Walpurgis.

Am Donnerstag sollen die Essener Spieler Güngör Kaya, Dirk Jasmund und Kevin Lehmann, die in den Skandal verwickelt sind, sich vor dem DFB-Kontrollausschuss verantworten. Danach wird das Gremium entscheiden, ob Anklage gegen die Spieler erhoben wird. Die Sportfreunde Lotte müssten eine Spielmanipulation nachweisen, um in der neuen Saison doch noch drittklassig spielen zu können. Walpurgis: „Das Motiv für die Straftat ist doch ganz eindeutig. Mehr Beweise braucht man doch nicht. Hier wurde kein Insiderwissen weitergegeben, sondern drei Spieler haben hier gezielt gegen die eigene Mannschaft Geld gesetzt. Hier wurde eine Grauzone erreicht. Und ich glaube, dass das erst die Spitze des Eisbergs war.“

Die Sportfreunde werden vor dem DFB-Sportgericht von Horst Kletke vertreten, dem Anwalt von Fortuna Düsseldorf. „Wir werden neben dem Protest gegen die Spielwertung und dem Antrag auf die Dritte Liga auch noch Regressforderungen stellen. Hier müssen wir juristisch schauen, ob wir gegen Rot-Weiss Essen oder die beteiligten Spieler vorgehen“, kündigt Walpurgis an. Dass die Sportfreunde Lotte in diesem schwebenden Verfahren durchaus auf einen positiven Ausgang hoffen dürfen, davon ist Walpurgis fest überzeugt. „Am Freitag beginnt das Verfahren. Ich hoffe, dass wir bis zum Beginn der nächsten Woche Klarheit haben. Der DFB geht in Sachen Wettbetrug massiv gegen die handelnden Personen vor. Wir sind der Geschädigte und diesen lässt der DFB in solchen Angelegenheiten nicht im Regen stehen“, hofft der 39-Jährige.