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GVE und RWE liefern Fakten zum Stadionbau

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RWE: Fankonferenz zum Stadionbau
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Der Stadionbau in Essen wirft gerade bei den Fans viele Fragen auf. Einige davon konnte die GVE gemeinsam mit RWE auf einer Fankonferenz am Mittwoch ausräumen.

Andreas Hillebrand, Geschäftsführer der Grundstücksverwaltung Essen (GVE) und Rot-Weiss Essens 1. Vorsitzender Dr. Michael Welling präsentierten den rund 200 Fans, die der Einladung gefolgt waren, Bekanntes und Neues. Wir haben einige Fakten gesammelt:

Die vier Tribünen des neuen Stadions werden Helmut Rahn (Nord-), Willi-"Ente"-Lippens (Süd-), August-Gottschalk (Ost-), und Westtribüne heißen. Zumindest vorerst. Dass die Tribünen irgendwann auch einen Sponsorennamen bekommen werden, wollte Welling explizit nicht ausschließen. "Dem zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Absage zu erteilen, wäre verlogen."


Die Stehplatzpreise bleiben gegenüber dieser Saison konstant, was mit dem Erwerb der Dauerkarte, die die Option auf Sitzplätze zu Stehplatzpreisen angeboten hat, bereits kommuniziert wurde. Echte Stehplätze wird es in der ersten Saison im neuen Stadion bekanntlich nicht geben. Die Preise für Tickets der anderen Kategorien stehen noch nicht fest und werden auch mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für RWE zusammenhängen.

Entscheidend dürfte in diesem Zusammenhang vor allem die Höhe der Stadionmiete sein. Hillebrand signalisiert jedoch, dass die GVE als Tochter der Stadt dem Verein, zumindest so lange dieser in der Regionalliga spielt, weit entgegenkommen wird: "Wir gehen davon aus, dass RWE in der vierten Liga nicht in der Lage ist, die Miete zu bezahlen. Wir diskutieren noch über die Betriebskosten. Wir werden den Verein aber nicht erwürgen und sind froh, dass wir ihn haben. Sonst machte das Stadion ja gar keinen Sinn."

Der Name Georg-Melches-Stadion wird mit dem Abriss der alten Tribüne indes definitiv Geschichte sein. "Alles andere als die Vermarktung des Namens wäre - bei aller Emotionalität - ökonomischer Wahnsinn", gibt Welling zu bedenken. Bislang ist der Name aber noch nicht vergeben.

Der Neubau soll dennoh deutlich als RWE-Stadion gekennzeichnet werden. Sowohl mit Fahnen vor dem Gebäude als auch mit Symbolen am Stadion. Die Chancen stehen sogar gut, dass die Sitzschalen in den Farben rot und weiß gehalten werden. Hillebrand: "Es gibt auch die Diskussion, die bunt zu machen, aber da halte ich nicht viel von. Außerdem kennt man in Essen sowieso nur die beiden Farben, glaube ich."

Die Gespräche mit dem Frauenfußball-Bundesligisten SG Essen-Schönebeck über eine Nutzung des Stadions laufen, sind aber noch ergebnisoffen. "Wenn 10.000 Zuschauer zur SGS kommen, werden sie sicherlich dort spielen. Es ist aber auch eine Frage der Stimmung, wenn 1000 Zuschauer zu den Begegenungen kommen, muss man sich fragen, ob das Sinn macht", gibt Hillebrand zu bedenken.

Dass der Stadionbau teurer wird als zunächst veranschlagt, bestätigt Hillebrand zwar, erklärt jedoch: "Die Planung datiert von 2009 und die Preissteigerung liegt bei etwa 3 Prozent. Gemessen an anderen Projekten ist das für diese Zeit ein exorbitant guter Wert." Die Kosten für den Abriss des Georg-Melches-Stadions sind noch nicht durchkalkuliert, werden sich aber wohl auf rund 2 Millionen Euro belaufen.

Anfang Januar soll mit der Montage der Dächer begonnen werden. Bis dann sollen die Tribünen bereits bis auf Details fertiggestellt sein. In der ersten Ausbaustufe ist in der neuen Arena Platz für 20.433 Zuschauer. Äußerlich soll das Stadion dem neuen Aachener Tivoli ähneln, wobei in der ersten Stufe mit 44 Prozent, in der zweiten sogar mit 58 Prozent der Anteil an Stehplätzen im Verhältnis zur Gesamtkapazität sogar höher ist als auf dem Tivoli. Der Neigungswinkel der Tribünen entspricht in etwa denen der Bundesliga-Arenen in Köln und Kaiserslautern. In weiteren Ausbaustufen lassen sich nicht nur die Ecken schließen, sondern auch die Dächer abnehmen und ein Oberrang auf alle vier Tribünen montieren.

Für Diskussionsstoff sorgt der von einigen Anhängern geforderte Erhalt der alten Haupttribüne. "Diese würde laut dem Bebauungsplan aber mit 4,60 Metern in einem Graben versinken, weil das Gelände rundherum angehoben wird", hält Hillebrand dem entgegen. "Die Frage ist also: macht das Sinn?" Erhalt und Sanierung der Tribüne taxiert der GVE-Geschäftsführer auf etwa 5 Millionen Euro. "Wir sehen uns nicht in der Lage, das budgetmäßig zu stemmen."

Das voraussichtlich letzte Pflichtspiel im alten Stadion wird RWE am Samstag, 19. Mai gegen Fortuna Köln absolvieren. Einen Tag später soll mit einer Party der Abschied von der alten Spielstätte zelebriert werden. Abhängig von den Witterungsbedingungen im Winter könnte sich der Bau aber auch verzögern, sodass möglicherweise auch der Beginn der Spieltzeit 2012/13 noch im Georg-Melches-Stadion ausgetragen werden müsste. Endgültig beendet sollen die Bauarbeiten dann zur Saison 2013/14 sein.

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