Die 90 Minuten gegen Mönchengladbachs Zweitvertretung waren – vorsichtig formuliert – nicht das Gelbe vom Ei. Darüber besteht auch in Spielerkreisen Einigkeit. „Eigentlich ist man nach so einem Spiel so gepolt, dass man sofort Wiedergutmachung betreiben will“, bemerkt RWE-Keeper André Maczkowiak. Der Spielplan hatte es den Rot-Weissen jedoch nicht vergönnt und verordnete ihnen stattdessen eine Zwangspause. Genug Zeit, um gedanklich dem sportlichen Rückschlag nachzugehen. Und vor allem Gelegenheit, um sich eine passende Antwort zu überlegen.
André Maczkowiak (Foto: firo).
Die kann eigentlich nur mit drei Punkten buchstabiert werden. Gleichwohl wirkt der Eindruck der Gladbach-Pleite nach. Ist nach dem 0:3 in Lotte nicht vielleicht doch ein wenig die Luft raus aus der Saison? „Ganz im Gegenteil“, widerspricht Maczkowiak. „Wir stecken befi nden uns zur Zeit mitten im Abstiegskampf.“ Die Tabelle gibt ihm Recht – RWE dümpelt am falschen Ende der Tabelle herum. Als Mittel der Wahl verschreibt das Trainerduo seinem Team nun den Fußball, der naturgemäß meist in den südlichen Tabellengefi lden beheimatet ist. „Erstmal sicher stehen“ lautet die Devise in der Kurpfalz. Ein Credo, das dem Keeper an sich nur gelegen kommen kann. „Dafür bekommst du vielleicht nur zwei, drei Aktionen in 90 Minuten, musst dann aber voll da sein. Doch das war schon immer so, damit muss man klarkommen“, weiß Maczkowiak.
Schwerer wird es ihm fallen, den Aufstieg schon wieder vorzeitig einzumotten. Auch wenn er mit seinen 26 Jahren bereits zu den Erfahreneren zählt und nicht die erste Saison an der Hafenstraße erlebt: Wie man als Ligakrösus wiederholt in den Abstiegsstrudel geraten kann, vermag auch der Schlussmann nicht zu erklären: „Gute Frage, man sieht auf jeden Fall, dass Geld keine Spiele gewinnt. Wir müssen uns hinterfragen.“ Vielleicht gehe auch einfach die Rechnung des unbedingten Erfolgs um jeden Preis nicht auf. „Ich will gar nicht den Druck verantwortlich machen. Doch es ist bestimmt etwas anderes für Lotte zu spielen.“ Auch, weil dort die Ziele klar sind. Doch wohin geht es mit RWE in dieser Saison? Maczkowiak: „Erstmal in die Winterpause kommen, alles sacken lassen und dann volle Kraft voraus!“