Aber auch Kleves Coach Georg Kreß gesteht, dass seine Elf immer wieder an dem Schlussmann der Schwarz-Weißen gescheitert sei: „Schade, dass wir uns für die gute Leistung nicht belohnt haben, aber der ETB-Torwart war einfach unüberwindbar für uns.“
Der 27-Jährige, der sechs „Unhaltbare“ parierte, nimmt die Lobeshymnen gerne zur Kenntnis. „Natürlich hatte ich in der ein oder anderen Situation auch etwas Glück, aber ich wusste nach dem ersten gehaltenen Ball schon, dass ich kein Ding kassieren werde.“ Der Bankkaufmann, der gerade eine berufliche Fortbildung in Münster absolviert, will aber nicht alleine im Rampenlicht stehen und zeigt sich bescheiden: „Wir haben eine defensivstarke Mannschaft“, hebt er an. „Da spreche ich aber nicht nur von der Viererkette, sondern es ist die gesamte Truppe, die nach hinten arbeitet.“
Das bestätigt auch ein Blick auf die Tabelle. Denn nach Germania Windeck (7 Gegentreffer), Arminia Bielefeld II (10) hat ETB zusammen mit Speldorf mit nur elf Einschlägen das stabilste Bollwerk. „Gegen Kleve haben wir uns auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen und es hat super Spaß gemacht, sich auszeichnen zu können“, hat Ritz vom 1. FC ungewohnt viel auf den Kasten bekommen und ist nun schon seit 381 Minuten ohne Gegentor.
Doch das kommt auch nicht von ungefähr. Denn der ehemalige Düsseldorfer trainiert hart. „Ich habe unserem Torwarttrainer Uwe Bandermann noch vor dem Match gesagt, dass ich in dieser Woche gerne mehr machen würde, weil ich mit mir davor nicht ganz zufrieden war“, hat Ritz seine Rechnung allerdings ohne Helmig gemacht. Denn der hat der Mannschaft am Montag und Dienstag frei gegeben. „Ich konnte aber natürlich nicht mehr zurück“, hat die Nummer eins eine Sondereinheit mit den beiden A-Jugend-Keepern auf der Schillerwiese absolviert. „Im Erfolgsfall macht man am schnellsten Fehler und lässt die Zügel vielleicht mal schleifen“, weiß Ritz, dass man sich nicht ausruhen darf: „Deshalb haben wir auch dagegen gesteuert.“
Und der Ex-Erkenschwicker ist sich sicher, dass die Serie von fünf ungeschlagenen Partien in Folge und drei Siegen in Serie nicht von ungefähr kommt. „Es macht mit dieser Truppe einfach Spaß. Wir verstehen uns gut und haben eine enorme Qualität, die wir in den letzten Wochen auch gezeigt haben.“
Die nächste Hürde wartet bereits am Samstag auf den ETB. Im Diebels-Niederrheinpokal geht es zum SV Hilden-Nord. Doch dann wird Ritz‘ Ersatzmann Jonas Agen zwischen den Pfosten stehen. Ritz hat seine Sonderschichten ja auch schon hinter sich.