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Oberliga Westfalen
„Mit E-Jugend-Trick“ - Erkenschwick holt Derbysieg gegen Wattenscheid

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Die Spieler der SpVgg Erkenschwick feiern den Sieg gegen die SG Wattenscheid 09.
Die Spieler der SpVgg Erkenschwick feiern den Sieg gegen die SG Wattenscheid 09. Foto: Thorsten Tillmann
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Die Spielvereinigung Erkenschwick hat einen 3:2-Derbysieg gegen die SG Wattenscheid eingefahren. Bei den Gästen sorgten diskutable Schiedsrichter-Entscheidungen für Frust.

Die Spielvereinigung Erkenschwick ist das Team der Stunde und hält sich als Tabellenfünfter weiterhin in Lauerstellung zu den Aufstiegsplätzen der Oberliga Westfalen. In einem umkämpften und emotionalen Derby gegen die SG Wattenscheid drehten die „Schwicker“ einen Halbzeitrückstand und siegten am Ende mit 3:2 (0:1).

Beide Mannschaften ließen sich von den stimmungsvollen Fanblöcken elektrisieren und brachten von Beginn an gefragte Derby-Tugenden auf den Platz. "Dieses Spiel hatte alles, was das Fußballherz begehrt. Emotionen, Leidenschaft, Wahnsinn", fasste SGW-Trainer Engin Yavuzaslan zusammen.

Richtig hitzig wurde es erstmals als ein Trikotzupfer im Wattenscheider Strafraum zum Strafstoß für den Gegner führte. „Ob man den geben muss, weiß ich nicht. Damals, zu meiner Zeit, wurden Nasen gebrochen, gefühlt Schienbeine durchgetreten und da gab es keinen Pfiff. Mittlerweile wird bei kleinen Sachen schon auf Strafstoß entschieden“, sagte Yavuzaslan.

Glück im Unglück für Schwarz-Weiß: Torwart Niklas Lübcke ahnte die Ecke, parierte den Schuss von Ayoube Echghouyab und hielt das 0:0 fest (24.). Angeschoben und euphorisiert vom gehaltenen Elfmeter, brachte Fabrizio Fili die SGW nach Flanke von David Loheider wenig später mit 1:0 in Führung (30.).

Schema:

Spielvereinigung Erkenschwick: Hester - Warnat, Eisen, Jordan, Pulver - M. Isensee (85. Kasak), Breilmann, Pilica (71. Oerterer) - Wortmann (90.+5 Sdzuy), Echghouyab (90. L. Isensee), Berghorst (76. Rosenkranz)

SG Wattenscheid: Lübcke - Kaminski, Kacmaz, Haar, Da Costa Pereira (88. Wiebel) - El Mansoury (51. Nebi), Renke (83. Casalino), Fili (61. Firat), Thier, Yildiz - Loheider (77. Broos)

Schiedsrichter: Yannick Rupert

Tore: 0:1 Fili (30.), 1:1 Breilmann (60.), 1:2 Loheider (65.), 2:2 Berghorst (73.), 3:2 Wortmann (79.)

Zuschauer: 983

Auf Seiten der Spielvereinigung war man mit dem Halbzeitrückstand nach 45 durchwachsenen Minuten nicht zufrieden. Dementsprechend setzte Coach Magnus Niemöller auf eine altbewährte Methode, seine Elf zu motivieren. „Ich habe es in der Kabine mit dem E-Jugend-Trick versucht und einen weiteren Tag trainingsfrei versprochen, wenn wir das Spiel drehen sollten“, verriet der 50-Jährige. „Vielleicht lag es daran, dass die Jungs dann alles investiert haben.“

Und tatsächlich: Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck und kamen durch einen Treffer von Philip Breilmann und mithilfe des Innenpfostens zum 1:1-Ausgleich (60.). Im Anschluss an den Treffer bot sich den 983 Zuschauern im Stimbergstadion ein offener Schlagabtausch. Auf die erneute Wattenscheider Führung von David Loheider (65.) antworteten die „Schwicker“ durch Nico Berghorst mit dem 2:2 (73.).


Allerdings stand der Linksaußen dabei offensichtlich im Abseits, was das Schiedsrichter-Gespann übersah - zum Frust der Wattenscheider. „Wenn du unten drin hängst, dann läuft es in diesen Situationen meist gegen dich“, ärgerte sich Coach Yavuzaslan. Die gleiche Meinung teilte Keeper Lübcke: "Er steht hinter beiden Innenverteidigern. Aus meiner Sicht somit eine Fehlentscheidung, die uns in einer Phase getroffen hat, wo wir wieder Oberhand hatten und das Spiel zumachen konnten."

Für den Lucky-Punch und Ekstase in der Heimkurve sorgte schließlich Finn Wortmann, der vor dem SGW-Schlussmann auftauchte und das bis dato ausgeglichene Spiel drehte (79.). In der Schlussphase probierten es die Gäste vergeblich, mit aller Macht noch einen Punktgewinn zu erzwingen. Erkenschwick hingegen ließ hochprozentige Torchancen zur Vorentscheidung liegen, brachte das 3:2 aber schließlich über die Zeit.

Trotz der knappen Niederlage war „Nullneun“-Coach Yavuzaslan brutal stolz auf seine Truppe: "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment zollen. Die erste Halbzeit ging auf unseren Deckel. Nach der Pause hat Erkenschwick wahnsinnig viel investiert, den Schalter nochmal umgelegt und uns hinten rein gedrückt. Für mich wäre ein Unentschieden somit gerecht gewesen."

Auch sein Gegenüber, Erkenschwick-Trainer Niemöller, zog seinen Hut - vor allen Akteuren „Wir haben eine extrem aggressive, emotionale, körperlich gute Wattenscheider Mannschaft gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie den Klassenerhalt klar packen. Elfmeter verschossen, zweimal in Rückstand geraten - trotz drei Rückschlägen haben wir uns immer wieder zurückgefightet. Wenn man so ein Spiel noch dreht, dann ist das natürlich mega und lässt uns im oberen Tabellendrittel verweilen.“

Anknüpfen an das aktuelle Formhoch können die "Schwicker" am kommenden Sonntag gegen den TuS Bövinghausen (24.04., 15:15 Uhr). Am selben Tag empfängt die SG Wattenscheid die Sportfreunde Siegen (15:00 Uhr).

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