Am Montag ging beim Stand von 1:0 ein Raunen durch das Lohrheidestadion. Norman Jakubowski, Kapitän der SG Wattenscheid 09, stand zur Einwechslung bereit. Im Heimspiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn (1:1) durfte der Innenverteidiger nach einer langwierigen Fußverletzung sein Comeback geben und die ersten Oberliga-Minuten in der laufenden Saison sammeln. In der 89. Minute kam er für Berkant Canbulut in die Partie, den bitteren Ausgleich in der Nachspielzeit konnte er trotzdem nicht verhindern.
Die Rahmenbedingungen für ein Comeback hatten besser kaum sein können. Strahlendes Wetter, Zuschauer-Rekord (1422 Zuschauer) der laufenden Saison und eine 1:0-Führung gegen den Aufstiegskonkurrenten. „Tatsache. Wäre das Spiel zwei Minuten früher zu Ende gewesen, wäre es herrlich. Der Spielverlauf tut natürlich weh“, sagte er selbst nach dem Abpfiff.
Sein Trainer Christian Britscho sprach anschließend über seinen Kapitän: „Norman ist sieben, acht Monate weg gewesen und jetzt seit vier Wochen im Training. Es war nun so weit, dass wir gesagt haben, er kann dieses Tempo für ein paar Minuten mitgehen. Norman ist extrem kopfballstark und ein guter Zweikämpfer. Wir dachten, das wäre nun ein passender Zeitpunkt.“
Für viele Fans dürfte es eine Überraschung gewesen sein, den Namen des Verteidigers auf dem Aufstellungsbogen zu sehen. Jakubowski erklärte die Hintergründe seiner Einwechslung: „Es war ein großer Zufall, dass ich heute im Kader stand. Wir hatten zwischenzeitlich einen anderen Physio, der einen anderen Ansatz probiert hat und das wirkte dann kurioserweise. Jetzt geht es bergauf.“
Der 29-Jährige sprach über seine Ziele für die verbleibende Saison und verriet, wie es nun für ihn weitergeht: „Ich will einfach nochmal ein Faktor für die Mannschaft sein, ob auf oder neben dem Platz. Das muss man jetzt einfach abwarten. Ich gucke von Training zu Training und schaue, dass ich weiter hochfahre.“
Ob der 122-fache Regionalligaspieler in den verbleibenden Spielen über Einwechslungen in den Schlussminuten hinauskommt, steht noch in den Sternen. Zumindest scheint er nach der langen Pause wieder eine Alternative für die eingespielte Innenverteidigung der Wattenscheider darzustellen.