Die Formkurve des TV Jahn Hiesfeld zeigt steil nach oben. Und das ist aus gleich mehreren Gründen absolut bemerkenswert. Noch im Januar hatte sich der Verein eigentlich aus der Oberliga zurückziehen wollen und über einen Neustart in der Bezirksliga nachgedacht. Doch kurz nach der Verkündung kam die Kehrtwende und Georg „Schorsch“ Mewes wurde als neuer Sportlicher Leiter angeheuert. Dieser stellte mit dem kleinsten Etat der Liga eine extrem junge, aber durchaus erfolgreiche Mannschaft zusammen. Der älteste Spieler des Kaders ist Nico Kuipers mit 25 Jahren.
Nach zwei Siegen gegen den SC Velbert und die Sportfreunde Niederwenigern sind die Veilchen auf Platz 16 geklettert. „Die jungen Leute kommen immer mehr. Man sieht ein klares Vorwärtskommen. Unsere Abwehr steht wie eine Eins“, sagt der frühere Kultcoach stolz.
15 Gegentore hat der TV Jahn bisher gekommen, acht davon schon an den ersten beiden Spieltagen gegen Kray und St. Tönis. Mewes sieht den Grund in der Verbesserung vor allem bei Cheftrainer Marcus Behnert und seinen Assistenten: „Das Trainerteam leistet richtig gute Arbeit und hat die jungen Leute gut im Griff.“ Die wenigen Gegentore - drei in den letzten fünf Spielen - seien der Schlüssel: „Meine Mannschaften hatten immer schon wenig Gegentore. Vorne trifft man immer irgendwie.“
"Wir haben am Anfang ein bisschen Lehrgeld gezahlt. Mittlerweile haben wir gesehen, dass wir gegen jeden mithalten können."
Georg "Schorsch" Mewes
Wenn es nach ihm geht, darf es am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen die Spvg Schonnebeck so weitergehen. Die Elf von Trainer Dirk Tönnies hatte zuletzt nicht mehr ganz so überzeugt wie am Saisonanfang. „Die haben eine kleine Krise, aber Dirk wird sie richtig langmachen für Sonntag“, ist sich Mewes sicher, der zudem weiß, dass den Essenern mit Georgios Ketsatis, Vojno Jesic und Marwin Studtrucker wichtige Spieler fehlen. „Die drei sind richtige Raketen, aber Dirk stöhnt deswegen nicht rum. Ich freue mich darauf, ihn wiederzusehen.“
Das Einzige, was Mewes derzeit ärgert, ist das Pokal-Aus vor zwei Wochen gegen den Landesligisten Blau-Weiß Dingden. Zumal der Verein aus dem Kreis Bocholt nun gegen den KFC Uerdingen ran darf. Für die restlichen Spiele des Jahres bleibt er aber dennoch optimistisch: „Wir haben am Anfang ein bisschen Lehrgeld gezahlt. Mittlerweile haben wir gesehen, dass wir gegen jeden mithalten können. Die Jungs haben Spaß in den Backen. Ich hoffe, dass wir in den letzten sechs Spielen so viele Punkte wie möglich holen und am besten die zwei vorne stehen haben. Aber das ist noch Wunschdenken.“