Bereits früh in der Begegnung der beiden Oberliga-Dinos ging der 1. FC Bocholt durch Marcel Platzek in Führung, der bei seiner Rückkehr nach Essen gleich doppelt traf. „Mit dem frühen 1:0 machen wir uns natürlich die Tür auf und können anschließend den Ball etwas entspannter laufen lassen“, freute sich Bocholt-Trainer Jan Winking über den gelungenen Start seiner Mannschaft in die Begegnung.
Der erst 26-jährige Trainer des FCB hatte seine Mannschaft im Vorfeld der Partie vor den Qualitäten des ETB gewarnt: „Wir haben ein sehr schweres Spiel erwartet und das haben wir auch bekommen, weil der Gegner von seiner Idee sehr überzeugt war. Man hat auch absolut eine Handschrift des Trainers gemerkt.“
Daher hatte sich Winking für das Topspiel gegen die Essener auch einen anderen Matchplan als sonst überlegt: „Wir wussten, dass wir von vorneherein ein paar andere Lösungen finden mussten. Ich denke, der Gegner war auch überrascht, dass wir den ein oder anderen Ball lang spielen mussten, den wir sonst spielerisch lösen würden. Das haben wir aber in Kauf genommen, um gerade über Platzek die einfachen Bälle abzulegen und dann in die Tiefe vorzustoßen.“ Obwohl sein Matchplan aufging, zollte Winking dem ETB Respekt: „Über die kompletten 90 Minuten war der Gegner, auch nachher in Unterzahl, sehr unangenehm und aggressiv in den Zweikämpfen.“
Tokat moniert Standardschwäche und lobt Mentalität
Auf der anderen Seite ärgerte sich ETB-Trainer Suat Tokat darüber, dass seine Mannschaft im ersten Durchgang die drei Gegentore jeweils nach ruhenden Bällen kassierte: „Wir haben in der ersten Halbzeit drei Standardtore kassiert, wo wir hätten besser verteidigen müssen. Das ist Fakt. Bocholt hat sehr viele große Spieler und es war schwer zu verteidigen.“
Obwohl seine Mannschaft bereits zur Pause mit 0:3 zurücklag, lobte Tokat die Mentalität seiner Elf: „In der zweiten Halbzeit sind wir gut aus der Kabine gekommen und haben uns nicht hängen lassen. Wir haben weiter Dampf gemacht und an uns geglaubt. Wir haben nicht nur lang gespielt, denn wir wollten zeigen, dass wir mitspielen können. Das haben wir definitiv auch gemacht.“ Gut 20 Minuten vor dem Schluss kassierte ETB-Spieler Rubene Nguanguata dann aber aufgrund einer Notbremse die Rote Karte. "Auch mit einem Mann weniger haben wir gut weitergespielt. Aber leider fehlt uns jetzt wieder ein Spieler. Dennoch können wir auf die zweite Halbzeit auf jeden Fall aufbauen“, konnte Tokat zumindest etwas Positives aus der Heimpleite mitnehmen.