Im Duell gegen die Landeshauptstädter setzte ETB-Coach Suat Tokat am heimischen Uhlenkrug vor knapp 300 Zuschauern auf eine andere Herangehensweise als üblich, um den Gegner zu knacken: „Wir wussten, dass Düsseldorf-West bei langen Bällen etwas anfällig ist. Deswegen haben wir auch auf lange Bälle in unserem Spiel zurückgegriffen, obwohl das eigentlich nicht unsere Spielart ist. Doch wenn die Räume eng sind, muss man auch mal mit langen Bällen eine Lösung finden.“
Mit dem Kantersieg gegen Düsseldorf-West führen die Schwarz-Weißen ihre Siegesserie nun fort und haben damit spätestens jetzt eindrucksvoll bewiesen, dass sie die bittere Auftaktpleite im Derby gegen die Spielvereinigung Schonnebeck gut verarbeitet haben.
Diese Serie will die Mannschaft vom Uhlenkrug auch am kommenden Spieltag weiter ausbauen, wenn es bei den Sportfreunde Baumberg zur Sache geht. Damit das klappt, fordert Tokat von seiner Mannschaft cleverer zu werden: „Häufig sind es Kleinigkeiten. zum Beispiel wenn man hinfällt, dann fällt man auf den Ball, damit das Spiel schonmal unterbrochen ist. Da sind wir in allen Aktionen immer viel zu lieb und müssen uns in Zukunft cleverer anstellen. Da haben wir sehr viel Nachholarbeit. Aber die Jungs sind auf einem guten Weg.“
Der 34-jährige Chefcoach weiß aber auch, dass seine junge Mannschaft Zeit braucht, um die geforderten Schritte umzusetzen: „Wir machen immer kleine Steps. Dass dieser Prozess nicht von heute auf morgen geht, ist natürlich klar. Daher müssen wir jedes Training und jedes Spiel nutzen. Zudem betreiben wir auch viel Videoanalyse, damit die Jungs auch noch eine andere Perspektive sehen.“
Für die Begegnung mit Baumberg sieht der ehemalige RWE-Spieler seine Mannschaft indes gut gerüstet: „Wenn wir unsere Basics abrufen und das machen, wo wir stark sind, wird es jeder Gegner gegen uns schwer haben. Wir spielen immer auf drei Punkte und haben vorne gute kreative Spieler.“
Einer dieser kreativen Akteure dürfte wohl Neuzugang Yassin Merzuaga sein, der gegen Düsseldorf-West sein Heimspiel-Debüt für den ETB gab und direkt traf. Er sieht die Gründe für den derzeitigen Erfolg vor allem in der mannschaftlichen Geschlossenheit, warnt aber davor, den punktlosen Tabellenletzten Baumberg auf die leichte Schulter zu nehmen: „Im Training sieht man, dass jeder Bock hat. Alle geben Gas und wollen spielen. An Spieltagen geben auch die Gas, die von der Bank kommen. Das macht unsere Mannschaft aus. Aber In der Oberliga kann jeder jeden schlagen. Daher müssen wir in jedes Spiel mit 100 Prozent reingehen.“