Rot Weiss Ahlen

Krug erwartet ganz schwere Rückrunde

Die sehr junge, mit zahlreichen Eigengewächsen wie Julius Richter, Rene Lindner oder Nils Hönicke gespickte Mannschaft war eine der positiven Überraschungen der Oberliga-Hinserie und belegt Platz sieben. Zudem gelang es den Schützlingen von Trainer Marco Antwerpen, die RWA-Fans nach der zurückliegenden Horror-Saison wieder mit "ihrer" Mannschaft zu versöhnen. Nun sieht es aber so aus, als müsste der Anhang sich auf eine äußerst schwierige Rückrunde einstellen.

Nur 15 Feldspieler sind "nicht das Gelbe vom Ei"

Die erwartet zumindest Manager Joachim Krug. Denn Antwerpen hat bis auf Weiteres nur 15 Feldspieler im Kader. "Das ist nicht das Gelbe vom Ei", weiß auch Krug, dass solch eine Personaldecke eigentlich zu dünn und deshalb ein Wagnis ist. Aber dem insolventen Klub waren im Winter die Hände gebunden. Die beiden Stürmer Marco Schneider und Marcus Meinigmann haben die Rot-Weissen verlassen, Ersatz gab es nicht. Denn für gebundene Spieler wird im Winter eine Ablöse fällig. Bis zuletzt hatten die Verantwortlichen gehofft, doch noch zwei Neue präsentieren zu können, die extern finanziert worden wären. Die jedoch haben, wie Krug berichtet, "keine Freigabe von ihren Vereinen bekommen."

Zudem gab es auch noch Ärger mit Ersatztorwart Turgay Tapu. "Ja, da hat es Differenzen gegeben", räumt Krug ein. Eine weitere Baustelle will man an der Werse aber nicht auch noch aufmachen, deshalb stehen die Zeichen eher auf Versöhnung als auf Suspendierung. Co-Trainer und Stand-by-Spieler Carlos Castilla, der auch schon seinen Abschied angekündigt hatte, wird immerhin versuchen zu helfen, soweit sein Job als Speditionskaufmann es zulässt.

Krug: "Es zählt nur der Klassenerhalt"

Die U19-Mannschaft soll auch nicht über Gebühr belastet werden. "Die Alt-Jahrgänge haben wir ja alle schon hochgeschrieben. Aber die Jungs haben in der Westfalenliga ja sogar die Chance aufzusteigen. Sollte das tatsächlich klappen, wäre das angesichts unserer Situation sensationell", findet Krug. Er müsse nunmal auch den Nachwuchs im Blick haben, deshalb wird das nächste halbe Jahr eine Gratwanderung: "Für die erste Mannschaft zählt nur der Klassenerhalt. Da ist es im Prinzip auch egal, ob wir den als 7., 11. oder 14. schaffen. Ansonsten hat die A-Jugend Priorität. Wir haben 19 Spiele mit der Ersten, 13 mit der U19-Mannschaft und müssen sehen, dass wir alles unter einen Hut bekommen", schildert Krug und sieht "Schwerstarbeit" auf seinen Verein zukommen.

Aus der Zwickmühle wird der ehemalige Zweitligist wohl erst entlassen, wenn das Insolvenzverfahren beendet ist. Krug: "Wir hoffen demnächst auf einen Fingerzeig aus Münster, damit wir endlich auf Sponsorensuche gehen können. Dann geht es auch wieder aufwärts."