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RWE - Aachen II 1:1
Was war noch mal Paraskavedekatriaphobie?

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RWE: Last-Minute-Ausgleich gegen Aachen II
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Am Freitag, 13. Mai 2011 schloss Kerim Avci den Kreis, den Alexander Thamm neun Monate zuvor eröffnet hatte. Am Freitag, 13. August 2010.

Thamms Treffer in der Nachspielzeit gegen den VfB Homberg ist noch immer unvergessen, begründete es doch die Welle des Erfolgs, auf der Rot-Weiss Essen durch die NRW-Liga surfte. So ganz nebenbei wählten es die Zuschauer der Sportschau auch noch zum Tor des Monats. Diesem ästhetischen Anspruch wird Kerim Avcis Freistoßtor in der 92. Minute wohl nicht gerecht. In Sachen Dramaturgie stand er dem ersten NRW-Liga-Tor der Rot-Weissen jedoch kaum nach und bedeutsam war er allemal. Mit dem späten Ausgleich gegen Alemannia Aachen II steht fest, dass Rot-Weiss Essen die Saison wohl als Meister beenden wird.


Die entsprechenden, mit RWE-Emblemen beklebten Pappschalen hatten die Spieler bereits vorsorglich bereitgestellt und ließen sich konsequenterweise von den Fans auch als "Deutscher Meister" abfeiern. Ganz so weit ist die Erfolgsgeschichte des Traditionsvereins zwar noch nicht wieder fortgeschrieben, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. "Das war für mich alles sehr emotional, da lasse ich ganz einfach die Hose runter", gestand RWE-Trainer Waldemar Wrobel, nachdem er von den Fans buchstäblich vor die Kurve gezerrt und mit ausgiebigen Sprechchören bedacht wurde.

[editor_rating]nrwliga-1011-32-220130181[/editor_rating] Dieses 1:1 in letzter Minute, es fühlt sich an wie ein Sieg. Es zeigte bei aller Begeisterung aber auch, dass der Hauptgewinn dieser Saison der Maßstab von morgen sein wird. Und mithin, was RWE in der Regionalliga erwartet und noch fehlt. Fußballerisch war dem Spitzenreiter in dieser Saison selten jemand wirklich voraus. Aachen schon. Wie bereits im Hinspiel zeigte die U23 des Zweitligisten, mit wem sich RWE messen werden muss. Die Essener bewiesen jedoch ihrerseits auch, dass sie nah dran sind an dem Niveau, das die gut ausgebildeten Nachwuchsmannschaften der Profivereine abrufen.

Holger Lemke, einer der die Aschenputtel-Story der Rot-Weissen verkörpert wie kaum ein Zweiter, traf gegen das Team seines ehemaligen Trainers Ralf Aussem nach einem beeindruckenden Sololauf nur den Pfosten (20.). Bis dahin wagten sich die Gastgeber durchaus ab und an zaghaft vor das Aachener Tor, allerdings ohne die letzte Durschlagskraft. Nach einer Unaufmerksamkeit in der Essener Defensive platzierte Narciso Lubasa auf der anderen Seite einen akkuraten Distanzschuss im Tor. "Das hat uns weh getan, weil wir bis dahin die besseren Möglichkeiten hatten", resümierte Wrobel. Fortan gaben die Aachener von Ex-RWE-Trainer Ralf Aussem den Takt vor. Erst als die Partie entschieden schien, belohnten sich die Hausherren mit einem finalen Kraftakt. Längst humpelten einige rot-weisse Spieler mit den Händen in den Hüften über den Platz. "Wir haben viele leichte gesundheitliche Probleme. Das finden wir nicht gut, aber es spricht für den Charakter der Mannschaft. Die Jungs wussten, dass es da noch was gibt, was wir uns abholen können." Gemeint war natürlich der Meistertitel, den Germania Windeck dem Spitzenreiter nur noch theoretisch streitig machen kann.

Trotz der in letzter Sekunden entrissenen Punkte hatte Aussem, noch immer gern gesehener Gast an der Hafenstraße, jede Menge Komplimente mitgebracht. Wrobel und Teammanager Damian Jamro hätten genau den richtigen Weg eingeschlagen. "Genauso in Ruhe sollte man weiterarbeiten und zeigen, dass man aus den alten Fehlern gelernt hat", meint Aussem.

Paraskavedekatriaphobie, so nennt der Wissenschaftler die krankhafte Angst vor Freitag, dem 13. RWE ist mit dieser Saison drauf und dran, die Vokabel für das Gegenteil zu prägen. Denn wer weiß, wohin die Essener die Reise ohne dieses Datum geführt hätte...

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