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"SuperTeam NRW"
Fortunas toller Auftritt gegen die Profis

SuperTeam NRW: Köln begeistert gegen Bayer
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Es war nicht so, als hätte sich der Trainer von Fortuna Köln nicht darüber gefreut, dass seine Mannschaft von den RS-Online-Usern zum „SuperTeam NRW“ gekürt worden war.

Trotzdem hatte Matthias Mink ein mulmiges Gefühl. Ein Spiel gegen die Profis von Bayer Leverkusen? Da musste er doch ein Debakel für seine Schützlinge befürchten. Eine richtige „Klatsche“ wäre für die Moral des Teams so kurz vor dem Ligastart gewiss nicht gut, das war Minks nachvollziehbarer Gedanke. Nach der knappen 0:2-Niederlage des „Davids“ Fortuna gegen den „Goliath“ Bayer musste aber auch er anerkennen: Das Spiel hat genau das Gegenteil bewirkt!

Aber wie war es überhaupt zu dem ungleichen Duell am Freitagabend im Kölner Südstadion gekommen? André Gebel, Marketingleiter der readybank ag, klärt auf: „Wir haben im Frühjahr gemeinsam mit RevierSport online einen Wettbewerb initiiert, wo es das Spiel gegen die Profis aus Leverkusen zu gewinnen gab. Wir haben Amateur-Mannschaften aufgefordert ein Video einzusenden, und sich um den Titel als ‚SuperTeam NRW‘ zu bewerben. Wer die meisten Stimmen der User für sich gewinnen konnte, hatte dann die Ehre, gegen Bayer antreten zu dürfen.“

15 Beiträge wurden hochgeladen, nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Westfalia Herne stand fest, dass Fortuna Köln mit einem äußerst kreativen Beitrag die Nase vorn hatte. Und so stieg rund eine Woche vor dem Saisonstart das „Spiel der Spiele“ aus Sicht der Amateure. Die Kölner, die sonst in der Meisterschaft gegen den 1. FC Wegberg-Beeck oder die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen auflaufen, hatten jetzt die Ehre neben Stars wie Arturo Vidal, Tranquillo Barnetta oder Stefan Kießling ins Südstadion einzumarschieren.

Doch mit dem Anpfiff war es mit dem Respekt vorbei: Die Zuschauer rieben sich die Augen, was ihre Fortuna da für eine Leistung hinlegte. Zwar musste Keeper Jonas Sela in Hälfte eins zweimal hinter sich greifen, von den Treffern von Nationalstürmer Kießling (14.) und Daniel Schwaab (42.) abgesehen, musste man nach 45 Minuten jedoch fast von einer ausgelichenen Partie sprechen. Das sah auch Rudi Völler so. Bayer Sportdirektor hoffte in der Halbzeitpause noch, dass die „Werkself“ im zweiten Durchgang einen Gang höher schalten könnte: „Das war in Ansätzen schon ganz gut, aber ich hoffe wir sehen in der zweiten Hälfte noch ein paar schöne Kombinationen und auch noch ein paar Tore mehr.“

Vielleicht hatten die Amateure „Tante Käthe“ beim Interview belauscht, denn die Kölner Defensive stand nach dem Seitenwechsel sogar noch besser als zuvor. Ein weiterer Treffer gelang dem Favoriten nicht, nach 90 Minuten gab‘s dafür auch Lob von allerhöchster Stelle: „Wir haben uns ganz schön schwergetan“, musste Kießling zugeben. Der WM-Teilnehmer hatte auch eine Erklärung für den knappen Ausgang parat: „Wenn man vier Klassen höher spielt, denkt jeder, dass man den Gegner auch klar beherrscht, aber der war heute nicht einfach zu bezwingen.“


Und so konnten sich die Fortunen von ihren zahlreichen Fans feiern lassen, auch wenn sie mit 0:2 verloren hatten. „Ein Tor hätten wir gerne gemacht“, meinte Fabian Montabell, aber „ansonsten können wir mit unserer Leistung absolut zufrieden sein. Dirk Caspers, Kießlings hartnäckiger Bewacher, sah es genauso wie sein offensiver Teamkollege: „Das war nicht nur ein gutes Spiel von uns, sondern insgesamt eine super Sache – für uns und die Zuschauer.“

Mehr als 3000 waren gekommen, sie hatten alles mitgebracht, was im Kölner Süden an Fan-Utensilien aufzutreiben war und peitschten ihre Mannschaft unentwegt nach vorne. Für die, oftmals sehr kreative und lautstarke Unterstützung, gab es ein dickes Dankeschön von den Aktiven. Andy Habl, ebenfalls Abwehrspieler des Traditionsklubs, zog vor den Fans seinen Hut: „Das war eine einmalige Unterstützung und eine super Atmosphäre, wenn das in der Meisterschaft so weiter bleibt, ist für uns in der kommenden NRW-Liga-Saison bestimmt einiges drin.“

Der Neuzugang von Germania Windeck war vom tollen Auftritt seiner Elf so angetan, dass er schon anfing zu flachsen: „Klar, ein Tor haben wir uns vorgenommen. Eigentlich wollten wir aber Sami Hyypiä auch noch einen Beinschuss verpassen. Aber ich glaube, der hat gekniffen!“ Der finnische Champions-League-Sieger war von Bayer-Trainer Jupp Heynckes geschont worden – aber auch mit ihm im Aufgebot wäre das Fazit aus Fortunen-Sicht das gleiche geblieben: „Ein SuperTeam – ein super Tag.“ Am Ende sogar für Trainer Matthias Mink.

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