Der Verein hat dem Vergleich mit dem ehemaligen SCW-Trainer wieder nicht zugestimmt, denn die im Raum stehenden 10.000 Euro Abfindung sind den Hernern zu viel.
Hintergrund: Schlebach ist zusammen mit seinem Assistenten Frank Plewka am 3. April 2009 im „Schloss Strünkede“ vor die Tür gesetzt worden, obwohl das Duo erst 14 Tage zuvor seinen Vertrag mündlich verlängert hatte. Das Arbeitsgericht Herne hat nun mehrfach versucht, einen Konsens zu finden, aber Andreas W. Kirchmeyer hat auch den jüngsten Vergleich erneut widerrufen. Somit wird die Verhandlung am 22. Juli um 10.30 Uhr (Aktenzeichen 4 Ca 3028/09) fortgesetzt. „Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass dieser Vergleich angenommen werden würde“, ist Schlebachs Rechtsanwalt Stephan Proff verwundert, dass die Westfalia das Risiko eingeht, dass es noch viel teurer für den Klub werden kann.
Doch kann der SCW eine solche Summe überhaupt aufbringen? „Wir müssten“, zuckt „Boss“ Horst Haneke ungläubig mit den Schultern. Dass der fünfstellige Betrag ein Loch in die Kasse reißt, verhehlt er aber nicht. Und angesichts der Auflage des Verbandes, dass die Westfalia ihren Schuldenberg auf keinen Fall erhöhen darf, ist Haneke in der Zwickmühle. „Wir haben das Schiff in der letzten Saison über Wasser gehalten, also werden wir es auch in der kommenden Spielzeit wieder schaffen.“
Und dabei hilft die Vorbereitung. Denn die Elf von Coach Klaus Täuber hat innerhalb von nur einer Woche vier Heimspiele (Fortuna Herne, Iranische Nationalmannschaft, DSC Wanne, VfL Bochum). „Das wird sicherlich ein Segen für uns sein“, freut sich Haneke, der auch noch die Saisoneröffnungsfeier am Sonntag, 11. Juli, ab 14 Uhr dick auf seinem Zettel stehen hat. „Besonders glücklich bin ich darüber, dass Thomas Ernst sein Wort gehalten hat. Der VfL hat uns nicht vergessen.“