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RWE: NRW-Liga-Start
Beinahe harmonische Mitgliederversammlung

RWE: Beinahe harmonische Mitgliederversammlung
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Rot-Weiss Essens Mitgliederversammlung verlief beinahe harmonisch. Offenbar hat der Verein die Chance, in der NRW-Liga einen echten Neustart hinzulegen.

Genug Redebedarf gab es nach den turbulenten letzten Wochen allemal. Schließlich steht nicht weniger als die Existenz des Vereins Rot-Weiss Essen auf dem Spiel. Daher überrascht es durchaus, dass die Mitgliederversammlung im Essener Cinemaxx am Sonntag beinahe harmonisch verlief und nicht wenige Mitglieder sogar fast so etwas wie Zuversicht schöpfen konnten. Der neue Mut gründet vor allem auf der Perspektive, die Aufsichtsratschef Dietmar Bückemeyer den 526 stimmberechtigten Mitgliedern aufzeigen konnte. Die Planungen laufen auf einen schuldenfreien Neustart in der NRW-Liga hinaus.


Trotz kritischer Nachfragen war es wohl auch diese Aussicht, die die Mitglieder davon überzeugte, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Neuwahl des Aufsichtsrats zu verschieben. Vier Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen standen einer überwältigenden Mehrheit gegenüber. Damit entsprachen die RWE-Mitglieder dem gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat geäußerten Wunsch, den einige Sponsoren auch zur Bedingung für ihre Unterstützung gemacht hatten. Das befürchtete „Personalchaos“ blieb so aus und der Aufsichtsrat übernimmt zunächst. Schon vorab hatte der Ehrenratsvorsitzende Walther Müggenburg, der anstelle des ausgeschiedenen 1. Vorsitzenden Stefan Meutsch durch die Veranstaltung führte klargestellt: „Es geht nicht darum, dass alles Friede, Freude, Eierkuchen sein muss. Wir haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es zur Insolvenz gekommen ist und wie es weitergeht.“

Für diese Aufgabe zeichnete in erster Linie Vorstandsmitglied Dr. Thomas Hermes verantwortlich. In seinem Bericht wies der Jurist ausdrücklich darauf hin, dass der damalige Geschäftsführer Rainer Balensiefer bereits am 11. August auf die drohende Liquiditätslücke in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro zum Ende der Saison hingewisen habe. Infolgedessen versuchte der Verein, den Etat zu drücken, was letztlich jedoch nicht in ausreichendem Maße geglückt sei. Die Bürgschaft schon vorher zu ziehen, sei jedoch nicht möglich gewesen, da bis dahin die Liquidität immer gesichert gewesen sei. Und für die kommende Saison sei en auch Oberbürgermeister Reinhard Paß die Hände gebunden gewesen. Das große Nachkarten in Richtung des SPD-Mannes verkniff sich Hermes jedenfalls.

Und fügte sich damit ins beinahe harmonische Gesamtbild. Die Kritik der Mitglieder fokussierte sich lediglich auf Dietmar Bückemeyer. Der Aufsichtsratschef musste sich zwar zahlreichen kritischen Fragen stellen, hielt unterm Strich aber fest: „Damit habe ich gerechnet und auch kein Problem damit. Insgesamt ist die Versammlung schon so verlaufen, wie wir uns das versprochen haben.“ Den wiederholten Vorwurf, dass er sich nach der Entlassung von Thomas Strunz zurückgezogen habe, konterte der Vorstand der Stadtwerke mit elf Aufsichtsratssitzungen, an denen er seitdem teilgenommen habe. Dennoch räumte er ein, dass der Alleingang des Vorstands „den gesamten Aufsichtsrat brüskiert habe. „Die Entscheidung, Thomas Strunz zu feuern, ist viel zu emotional geraten. Wenn ich eine Entscheidung zu treffen habe, dann schlafe ich eine Nacht darüber. Ich habe empfohlen, dass man sich mit Sponsoren und Aufsichtsrat abstimmt. Ich habe da keine Einigkeit gesehen und das tut mir sehr leid.“ Immerhin schien nach der Versammlung die Zuversicht zurück. Bückemeyer selbst sinnierte vielsagend: „Schuldenfrei neu zu starten ist eine große Chance. Vielleicht hätte man das schon früher machen sollen, aber da gab es noch andere Pläne.“

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