Obwohl sich der Aufsteiger auf Rang sechs vorgekämpft hat und gleichzeitig auch noch attraktiven Fußball zeigt, waren gegen Kleve nur 350 Fans am „Blötter Weg“. Manager Ingo Pickenäcker kann nicht verstehen, warum die Zahlen im Vergleich zur Vergangenheit rückläufig sind: „Wir spielen richtig gut und haben in der Rückrunde fast nur gewonnen. Dass dann nur so wenig Leute begeistert sind, ist kaum nachzuvollziehen.“
Während die Anhänger kaum Notiz vom wiedererstarkten VfB nehmen, zeigen die Konkurrenten durchweg Respekt. „Wenn sich ein Verein wie Kleve gegen uns nur hinten reinstellt, ist es schon verwunderlich. Denn vor einigen Monaten hat man uns als Dorfverein doch noch gar nicht ernst genommen.“
Das neue Selbstbewusstsein haben die Mülheimer Peter Kunkel zu verdanken. Denn der Coach hat es geschafft, ein Team zu formen. „Außerdem spricht er die Sprache der Jungs“, weiß Pickenäcker, dass sein Schritt, Kunkel zu holen, der richtige war. „Peter macht tolle Arbeit und ist sehr gut angekommen. Die 28 Zähler, die wir unter ihm geholt haben, belegen es.“
Die breite Brust überträgt sich auch auf die Akteure. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch am Verhandlungstisch blühen die Kicker plötzlich auf. Während Pickenäcker zu Beginn des Verlängerungsmarathons fast täglich Erfolge feiern konnte, lassen neue Meldungen auf sich warten.
Denn plötzlich haben sich Spieler wie Tansu Tokmak, Tayfun Kaciroglou oder auch Kevin Corvers Bedenkzeit erbeten. „Das ist okay“, sieht Pickenäcker darin kein Problem. „Ich erwarte aber eine Rückmeldung bis Ende der Woche.“ Auch wenn der endgültige Kader noch nicht steht, will der Funktionär die Zielsetzung in der neuen Serie nicht ändern: „Als Neuling ist das zweite Jahr immer schwerer als das erste. Wir haben bewiesen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können Ein Platz im gesicherten Mittelfeld ist nach wie vor das Ziel.“
Wie es auch sei, am Vatertag kommt Sprockhövel. Gegen den Absteiger erwartet jeder eine Gala. Vielleicht kommen dann ja auch mal wieder mehr Fans, denn die gute Leistungen müssen sich herumgesprochen haben.