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Eintracht Gelsenkirchen: Christian Berlin im Interview
„Bezirksliga ist keine Schande“

Eintracht Gelsenkirchen: Christian Berlin im Interview
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Unruhige Zeiten bei Eintracht Gelsenkirchen. Der Landesliga-Absteiger stellte sich in der vergangen Woche im Vorstand neu auf, musste dann aber die Absage von Gerd Hoffmann hinnehmen. Somit mussten sich die Ückendorfer um einen anderen Trainer für die kommende Spielzeit bemühen.

Eintracht Gelsenkirchens Sportlicher Leiter, Christian Berlin, wieso hat Gerd Hoffmann seine Zusage, den Trainerjob in der nächsten Saison zu übernehmen, zurückgenommen?

Er hat darauf bestanden, einen bestimmten Akteur zu verpflichten, der ein gewisses Grundgehalt gefordert hätte. Das wollten wir aber nicht mitmachen, da es bei uns nur Einsatzprämien gibt und es auch sonst nicht in unser Gefüge gepasst hätte. Sowas bringt nur Unruhe. Deshalb kamen wir nicht zusammen.

Konnte das nicht in den ersten Verhandlungen geklärt werden?

Das war wohl noch eine Absprache mit dem alten Vorsitzenden und ist in den ersten Gesprächen mit mir und dem neuen 1. Vorsitzenden Hans-Ulrich Mühlhan nicht Thema gewesen.

Auch Frank Conradi ließ sich nicht zum weitermachen überreden.

Es war von vorneherein klar, dass er nicht weitermacht – wofür ich auch vollstes Verständnis habe. Ihm möchte ich an dieser Stelle aber erst einmal „Danke“ für seine Arbeit sagen, er hatte auch keine einfache Zeit hier. Auch auf die Mannschaft kann man stolz sein, die Truppe hat sich in der Rückrunde ordentlich verkauft. Aber die verkorkste Hinserie war nicht mehr auszubügeln.

Überraschend schnell konnten Sie Dirk Boenig vom FC Neuruhrort als neuen Coach präsentieren. Wie kam es dazu?

Man macht sich ja Gedanken und hat jemanden im Hinterkopf. Nach der Absage von Gerd Hoffmann am Dienstag haben wir uns am Donnerstagabend mit Dirk Boenig getroffen und sind uns schon beim ersten Gespräch einig geworden. Gott sei Dank war er noch frei und stand nicht schon woanders im Wort.

War er ein Wunschkandidat?

Wir haben sofort gemerkt, dass es einfach stimmt. Er ist ein neues Gesicht und bringt den Schwung mit, den wir jetzt brauchen. Dirk Boenig scheint auch menschlich gut zum Verein zu passen. Und von Wattenscheid bis zum Südstadion ist es ja auch nicht weit.

Wie weit sind denn die Planungen für die neue Saison?

Wir konnten ja erst am 22. Mai wirklich loslegen und es ist klar, dass die Zeit drängt. 13 Spieler sind verpflichtet, mit vielen anderen laufen Gespräche. Aber die meisten sind jetzt ja schon bei anderen Klubs fix. Natürlich beten sich die Kandidaten auch noch ein bisschen Bedenkzeit aus. Und der neue Trainer hat selbstverständlich auch seine Vorstellungen. Alles in allem ist bei uns eher die Zeit als das Geld ein Problem.

Und was ist das Ziel für die kommende Saison?

Das wird kein Spaziergang. Man muss gewarnt sein, wenn man zum Beispiel an den Absturz von Erle 08 denkt. Das wird eine Übergangssaison, da ist schwierig, zu sagen, wo man am Ende stehen will. Der direkte Wiederaufstieg ist jedenfalls utopisch, das wäre auch finanziell nicht zu stemmen. Ich fände es auch despektierlich gegenüber den anderen Vereinen, anzunehmen, dass in der Bezirksliga kein vernünftiges Niveau herrscht. Es ist keine Schande, in der Bezirksliga zu spielen. Wir kennen die Staffel ja noch gut aus der jüngeren Vergangenheit und freuen uns darauf.

Das klingt fast nach einer neuen Philosophie bei der SG Eintracht.

Wir sind im absoluten Neuaufbau. Vor allem strukturell. Auch mit dem Jugendvorstand arbeiten wir super zusammen, alle wollen den Gesamtverein wieder nach vorne bringen. Wir haben richtig Dampf im Kessel! Es macht einfach wieder Spaß, hier etwas zu bewegen.

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