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Eintracht Gelsenkirchen: Hoffen auf die Wende
"Mischung in der Mannschaft stimmt einfach nicht"

Eintracht Gelsenkirchen: Hoffen auf die Wende
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Dem 1950 durch die Fusion von Union und Alemannia gegründeten Traditionsverein Eintracht Gelsenkirchen stehen harte Zeiten bevor. Im zweiten Jahr in der Landesliga ist man nicht nur finanziell schwach auf der Brust. Der aktuelle Kader von Trainer Frank Conradi umfasst gerade mal mickrige 14 Spieler. Dem 37-jährigen Coach, der seit 1999 mit einer kurzen Unterbrechung für die SG Eintracht Gelsenkirchen im Einsatz ist, droht jetzt der bittere Gang zurück in die Bezirksliga.

Es war eine richtige Seuchenhinrunde für die Gelsenkirchener. Zu keinem Zeitpunkt konnte man an die guten Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen, in der die Landesliganeulinge völlig überraschend den neunten Platz erreichten. Aktuell überwintert die Eintracht mit zehn Punkten Rückstand zum rettenden Ufer abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Klar, dass die Stimmung ebenfalls im Keller ist. Zahlreiche Spieler haben den Verein bereits verlassen, und bei den Verbliebenen liegen die Nerven blank.

Beim von der Eintracht ausgerichteten Weihnachtscup ließen sich Eintrachtspieler zu Beleidigungen hinreißen. Die Folge: Zwei rote Karten. „So was darf einfach nicht sein“, stellt Frank Conradi fest. „Die Mischung in der Mannschaft stimmt einfach nicht. Daher werden wir uns nach neuen Gesichtern umschauen. Vor allem brauchen wir mehr Disziplin und Zusammenhalt in der Truppe“, bilanziert der Coach.

Um den Mannschaftsgeist zu beschwören hat man mit dem ehemaligen SGE-Torwart und Führungsspieler Oliver Kubu, als Nachfolger des im November zurückgetretenen Co-Trainers Stefan Hau, einen Mann, der die Sprache der Spieler spricht und von ihnen respektiert wird. „Uns fehlten in der Hinrunde oft die entscheidenden 10 bis 20 Prozent. Wir haben in den meisten Spielen gut mitgehalten und dann doch noch knapp verloren. Wenn die Jungs wieder füreinander kämpfen, können wir die Wende schaffen“, glaubt Conradi.

Allerdings gehört der Traditionsverein zu den wenigen Landesligaklubs, die ihren Spielern nur leistungsbezogene Auflaufprämien anstelle von monatlichen Gehältern bieten können. So wird auch die Suche nach Verstärkungen zur Herkulesaufgabe, da der kleine Etat keine großen Sprünge zulässt. „Wir suchen, wie eigentlich immer, nach jungen Talenten die wir in den Kader integrieren können, oder alten Hasen, die sich mit der Eintracht identifizieren und uns helfen wollen“, erklärt der Linienchef.

Nach Weihnachten startet die knapp sechswöchige Vorbereitung auf die Schicksalsspiele gegen die beiden Nachbarklubs aus Wattenscheid Anfang Februar. Sollte da nicht zumindest ein Sieg herausspringen ist der Traum vom Klassenerhalt wohl schon so gut wie ausgeträumt. Wäre dies der Fall, hofft Linienchef Conradi zumindest auf einen "Abschied mit Anstand". Zuversicht sieht anders aus.

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