Ende März übernahm Volker Hohmann beim Duisburger SV 1900 das Traineramt von Markus Kay. Zu dem Zeitpunkt stand der Verein mit 18 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Landesliga 3 Niederrhein und befand sich in akuter Abstiegsgefahr. Hohmann hauchte der Mannschaft neues Leben ein und holte, mit zwei Siegen und vier Unentschieden, 10 Punkte aus sechs Partien. Das macht einen Schnitt von 1,67 Punkten pro Spiel, würde man diesen Punkteschnitt auf die bisherigen 24 Spieltage hochrechnen, stünde der DSV mit 40 Zählern auf Platz vier. Trotz des Aufwärtstrends konnte der Traditionsverein nur einen Tabellenplatz nach oben rücken und steht mit vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, bei noch zwei verbleibenden Spielen, kurz vor dem Abstieg in die Bezirksliga.
Hohmann erklärt das Geheimnis hinter dem Umschwung: „Ich habe aus meiner Erfahrung heraus das gemacht, was der Fußball hergibt. Wir haben Stellschrauben genutzt, den Mannschaftsrat involviert und wieder eine Hierarchie hergestellt. Es war mir wichtig, schnell ein Kollektiv hinzubekommen. Innerhalb von einer Woche hatten wir uns gefunden.“
Für das gemeinsame Ziel Klassenerhalt schreckt der 50-Jährige nicht vor härteren Maßnahmen zurück, so stellte er Pasquale Conti nach dem vergangenen Spiel gegen den SV Wermelskirchen (0:0) aus disziplinarischen Gründen für den Rest der Saison frei.
Obwohl der Trainer sich nach der Station bei Fichte Lintfort ein Jahr Pause nehmen wollte, zögerte er nicht lange, als der Anruf vom DSV kam. „Ich wurde um 16 Uhr angerufen und stand um 19 Uhr auf dem Platz. Aber ich kannte auch noch einige Spieler aus den Jugendjahren und wir hatten immer mal wieder Kontakt.“
Die Herausforderung bei dem Landesligisten war größer als gedacht, der ehemalige Co-Trainer des FSV Duisburg hat keinen Assistenten an seiner Seite und fand sich in einem Berg voller Arbeit wieder. „Die Kaderbreite ist sehr gering, hier wurde nicht optimal geplant. Wir mussten am Anfang viel an der Physis arbeiten und haben uns auch spielerisch brutal verbessert. Ich habe großen Respekt davor, wie die Mannschaft hier mitzieht.“
Um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen, muss der DSV an den letzten beiden Spieltagen gegen den Tabellenführer SF Hamborn (15. Mai) und anschließend beim Abstiegskonkurrenten VfB Frohnhausen (22. Mai) gewinnen. Zudem sind die Duisburger auf die Hilfe des VfB Speldorf und SV Wermelskirchen angewiesen, sollten die beiden Vereine am nächsten Spieltag drei Punkte holen, wäre der DSV bereits abgestiegen.
Hohmann blickt der finalen Saisonphase dennoch optimistisch entgegen: „Ich denke nicht, dass Speldorf in Mülheim gewinnt. Auf das Derby gegen Hamborn freue ich mich wahnsinnig, da kann jeder von uns viel mitnehmen. Das ist ein Highlight, die Hütte wird voll sein und wir wollen den Zuschauern ein gutes Spiel bieten.“